Kleve 3.445 Hartz-IV-Empfänger in der Stadt Kleve

Kleve · Die Erkenntnis ist ebenso alt wie aktuell: Je höher der Abschluss der Ausbildung, desto geringer ist die Gefahr, arbeitslos zu werden. Das zeigten jetzt auch die Zahlen im Bericht des Fachbereich 50, Soziales, über die Jobcenter in Kleve, die Fachbereichsleiter Marcel Erps den Politikern im Sozialausschuss der Stadt vorstellte.

Von den 3445 Menschen, die Unterstützung durch SGB II ("Hartz IV") bekommen, haben 675 Abitur, Fachhochschulreife oder Mittlere Reife, 1298 einen Hauptschulabschluss und 1292 keinen Schulabschluss.

"Das bedeutet, dass rund 42 Prozent keine oder nur eine geringe Schulbildung haben", erklärte Erps die Zahlen. Noch eklatanter sind die Zahlen, blickt auf die Berufsausbildung: "Mehr als 70 Prozent der SGB-II-Bezieher haben keinen Berufsabschluss", sagt Erps. In Zahlen sind das 2499 der 3445 betroffenen Personen. Nur 21 dieser Personen haben einen Hochschulabschluss. Bei den Altersgruppen sind die 35 bis 49-Jährigen am meisten betroffen: In diesem Alter beziehen 1030 Menschen Hartz IV.

Alarmierend: im Alter zwischen 15 und 34 Jahren sind um fast ein Drittel mehr Menschen betroffen (1473), als im Alter von 50 Jahren bis zur Rente (942). Rund 362 sozialversicherungspflichtig arbeitende Klever müssen aufstocken, 782 Menschen, die in geringer Beschäftigung (so genannte 450-Euro-Jobs) arbeiten.

Derzeit zählt das Jobcenter 376 anerkannte Flüchtlinge in SGB-II, 94 sind in Maßnahmen untergebracht. Die Menschen hätten in der Regel eine hohe Motivationslage, kämen aber oft mit dem geforderten Niveau nicht zurecht, sagt Marcel Erps.

Oft sei ein Mangel in der Kenntnis der deutschen Sprache ein Hindernis. Man versuche zwar, erklärte jetzt Kleves Kämmerer Willibrord Haas, weitere Deutschlehrer für die Volkshochschule zu bekommen. Das Dilemma: "Die Mittel stehen bereit - aber: es gibt keinen", sagt Haas.

(RP)
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