Kranenburg 40 Jahre Freundschaft mit Gennep

Kranenburg · Löschzug Kranenburg blickt auf jahrzehntelange grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den niederländischen Kameraden zurück, Kontakte werden seit Jahrzehnten gepflegt und stets weiterentwickelt.

Er erschien im ersten Augenblick ungewöhnlich, der Einladungstext zur Feier anlässlich des 40. Geburtstages der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen dem Löschzug Kranenburg und der Brandweer Gennep. "Doch hat man mich angesprochen, weil diese Mischung aus deutscher und niederländischer Sprache zwar erst mal unüblich ist für eine Einladung aber dennoch verständlich, da so, die beiden Feuerwehren auch den beiden Sprachen gerecht werden", erklärt Gemeindebrandinspektor Norbert Jansen gegenüber unserer Redaktion, der die Entwicklung der grenzüberschreitenden Kontakte des Löschzuges Kranenburg in seiner Funktion als Wehrführer für die gesamte Gemeinde Kranenburg seit 2004 aktiv verfolgt hat. "Ich war bei einigen Übungen dabei, in denen die Genneper und die Kranenburger Feuerwehrkameraden gemeinsam geübt haben. Zuletzt im vergangenen Jahr bei einer Übung zum Wassertransport mit einem Fahrzeug, dass bei der Brandweer Gennep stationiert ist", erklärt der Wehrführer. Hierzu wurden südlich des Kartenspielerweges durch den Forst Wege ausgebaut und Tore verbreitert, damit die Feuerwehr Gennep im Falle eines Waldbrandes schnell zur Hilfe kommen kann. Dabei am 13. September 1975, vor 40 Jahren, von der Abschaffung der stationären Grenzkontrollen (Schengener Abkommen) noch keine Rede, als auf Einladung des damaligen Kommandantes Theo ten Haaf eine Abordnung des Kranenburger Löschzuges zum Tag der offenen Tür zu den Kollegen nach Gennep eingeladen wurden, um sich eine Übung mit einem selbst gebauten Wasserwerfer an der Niers anzusehen.

Der Tag endete neben einer geselligen Feier mit dem Versprechen, die Kontakte zu beiden Wehren zu intensivieren. Das Fundament zu einer Jahrzehnte langen Freundschaft war gelegt, zu der seither im jährlichen Wechsel nicht nur gemeinsame Übungen organisieret wurden, bei denen jeder vom anderen etwas lernen konnte. "Als ich 1979 in die Feuerwehr eintrat gab es bereits seit vier Jahren die Kontakte zwischen Gennep und Kranenburg. Dabei kann ich mich noch daran erinnern, dass ich mich während der Grundausbildung mit den deutschen Normen für Schläuche und Fahrzeuge beschäftigte und darüber staunte, dass einige Kameraden von einem Tankauto "spuit" sprachen. Das sagte mir damals noch nicht viel. Heute weiß ich, dass diese Feuerwehrkameraden Pioniere waren und zu denjenigen gehörten, die die grenzüberschreitenden Kontakte gelebt und weiterentwickelt haben", ließ Jansen die zahlreichen Gäste im Kranenburger Feuerwehrdepot, unter ihnen die stellvertretenden Bürgermeisterin Tatjaana Kemper wissen, dass eigens zu diesem Jubiläum zu einer gemütlichen Lokalität umgewandelt worden war, um die 40-jährige Freundschaft gebührend zu feiern.

Und so erinnerte man sich unter anderem auch daran das, um einer der wenigen technischen Unterschiede bei den grenzüberschreitenden Übungen zu beseitigen, ein deutsch-niederländischer B-Schlauch-Adapter gebastelt worden war, um die niederländische mit der deutschen Schlauchkupplung zu verbinden, die noch heute in den grenznahen Löschfahrzeugen mitgeführt werden. Ein wahrlich gelebtes Stück Europa.

"Wenn ich dann als Leiter der Feuerwehr der gesamten Gemeinde Kranenburg hier stehen darf, um den Kameraden des Löschzuges Kranenburg und der Feuerwehr Gennep zu ihrem Freundschaftsjubiläum zu gratulieren, mache ich dies mit Freude und dem Stolz, dass ich die Väter dieser Freundschaft, zumindest auf Kranenburger Seite gekannt habe, sie mich teilweise ausgebildet und so an die Feuerwehr herangeführt haben", so Jansen.

(sder)
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