Kleve 40 Jahre Schach bei "Turm Kleve"

Kleve · Der Schachklub Turm Kleve ist 1974 gegründet worden. Seit der Gründung bilden der Breitensportgedanke und die Jugendarbeit die Eckpfeiler der Vereinsphilosophie. Über 80 Mitglieder zählt der Schachklub derzeit.

 Im und vor dem Klever Aussichtsturm feierten die Mitglieder des Schachklubs Turm Kleve 1974 ihr 40-jähriges Jubiläum: Der Vorsitzende Dieter Lorum (6. v. l.) konnte auch Kleves Bürgermeister Theo Brauer (r.) begrüßen, der die drei Vereinsjubilare ehrte.

Im und vor dem Klever Aussichtsturm feierten die Mitglieder des Schachklubs Turm Kleve 1974 ihr 40-jähriges Jubiläum: Der Vorsitzende Dieter Lorum (6. v. l.) konnte auch Kleves Bürgermeister Theo Brauer (r.) begrüßen, der die drei Vereinsjubilare ehrte.

Foto: Gottfried Evers

Mit ruhiger Stimme und nachdenklich-konzentriertem Blick erklärt Dieter Lorum die Grundidee des Schachklubs Turm Kleve 1974 e.V.: Der Breitensportgedanke sei stets die Philosophie des Vereins gewesen, die Förderung der Jugend werde seit der Gründung großgeschrieben. "Wenn man eine breite Basis hat, dann formt sich automatisch eine Spitze", sagt der 67-Jährige, der seit fast 30 Jahren im Schachgeschehen aktiv ist, seit 2000 das Amt des Vereinsvorsitzenden bekleidet und selbst in der Kreisliga-Mannschaft von Turm Kleve spielt.

Mehr als 80 Mitglieder zählt der Verein, etwa 20 davon sind Kinder und Jugendliche. Nun feierte der Schachklub sein 40-jähriges Vereinsjubiläum, als Veranstaltungsort wurde passenderweise der Klever Aussichtsturm ausgewählt. In den 40 Jahren Vereinsgeschichte gab es zahlreiche Höhepunkte: Zu den wohl größten gehört der Aufstieg der ersten Mannschaft in die Regionalliga, in der sich das Team mittlerweile fest etabliert hat.

Als großen Erfolg wertet der Vorsitzende zudem das Wachstum des Vereins: Die ursprünglichen zwei Erwachsenenmannschaften sind um vier auf sechs Teams erweitert worden. Eine Jugendmannschaft des Vereins schaffte zudem den Aufstieg in die NRW-Liga und hielt sich dort zwei Jahre. "Das war mit einem enormen Trainings- und Zeitaufwand verbunden", so Lorum.

Und dann ist da noch Valentin Buckels, das vielleicht größte Talent der 40-jährigen Vereinsgeschichte: Als Achtjähriger kam Valentin zu Turm Kleve. Schnell wurde klar, dass sein Potenzial außergewöhnlich ist. "Er hat Schach aufgesogen wie ein trockener Stein den Regentropfen. Nach einem Jahr war er so weit, dass die Hälfte des Vereins nicht mehr gegen ihn gewinnen konnte", sagt Lorum. Der Klever Verein - allen voran Jugendwart Thomas Verfürth - betrieb großen Aufwand, um den jungen Valentin zu fördern, zuletzt spielte er in der Regionalligamannschaft des Klubs, wechselte aber zum Ende der Saison nach Mülheim. Enttäuscht sind die Klever deswegen nicht - denn der Wechsel zu einem breiter aufgestellten Verein mit besseren Spielern ist die logische Konsequenz, will sich der junge Valentin weiter steigern. "Wir sind sehr stolz, dass wir ihm Schach vermitteln und ihn einige Jahre begleiten konnten. Seine Entwicklung ist der Beweis dafür, dass unsere Jugendarbeit funktioniert", sagt Lorum. Und dafür, dass sich aus einer breiten Basis eine Spitze formt.

Besondere Fähigkeiten muss man nicht mitbringen, will man das Schachspiel bei Turm Kleve erlernen. "Jeder kann Schach spielen. Man muss nur einen Zugang finden. Schach muss dem Spieler Spaß machen - wenn sich aber herausstellt, dass das nicht so ist, dann sind wir auch nicht böse", erklärt der Vorsitzende. Gespielt wird immer donnerstags ab 17 Uhr im Klever Kolpinghaus, Interessierte können ohne Voranmeldung vorbeischauen. "Wenn jemand kommt und Schach lernen will, dann wird er von uns an die Hand genommen", sagt Lorum, der den Verein als große Schachfamilie sieht. Zunächst wird den Anfängern beigebracht, welche Gangart die Spielfiguren haben. "Jede Figur hat eine bestimmte Funktion, bewegt sich anders über das Feld", sagt Lorum. "Wenn der Anfänger einen gewissen Zugang zum Spiel hat, dann kann er das Handwerk in etwa vier Stunden lernen. Ziel ist es, den Gegner Schachmatt zu setzen. Man muss aber auch bedenken, dass es einen Gegner gibt, der das Gleiche will."

Das Handwerk, also die Regeln des Spiels, sind aber erst der Anfang - denn Schach bedeutet lebenslanges Lernen und Weiterentwickeln. Erste Ligaspiele seien bei regelmäßigem Spiel erfahrungsgemäß nach sechs Monaten denkbar, "in der Kreisklasse, der Einstiegsklasse. Da kommen überwiegend Jugendliche zum Einsatz, die auf dem Weg sind, Schach zu lernen", sagt Lorum. Welche Ambitionen der Spieler hat, stelle sich dann mit der Zeit heraus.

Beim Festakt zum 40-Jährigen ließ es sich auch der Klever Bürgermeister Theo Brauer nicht nehmen, den Schachklub zu beglückwünschen. Er lobte den Verein als "wichtigen Repräsentanten der Stadt Kleve" und ehrte drei Gründungsmitglieder für 40 Jahre Mitgliedschaft: Erich Hermens, Heinz Janßen und Dr. Werner Bank.

(jehe)
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