Kleve 5000 Schüler zur Jobbörse erwartet

Kleve · 69 Firmen und Institutionen stellen sich am kommenden Mittwoch in der Klever Stadthalle vor. Im Fokus steht die Vergabe von Ausbildungsplätzen. Es gibt Vorträge zu den Themen Bewerbung und Berufsorientierung.

 Bei der Job- und Ausbildungsplatzbörse in der Stadthalle kommen Jugendliche und Firmenvertreter ins Gespräch. Einige Unternehmen finden hier ihre künftigen Auszubildenden.

Bei der Job- und Ausbildungsplatzbörse in der Stadthalle kommen Jugendliche und Firmenvertreter ins Gespräch. Einige Unternehmen finden hier ihre künftigen Auszubildenden.

Foto: Gottfried Evers

Selten waren die Chancen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, so gut wie jetzt. Das zeigt auch der Andrang der Arbeitgeber auf die Klever Job- und Ausbildungsplatzbörse. 69 Aussteller aus dem Kreis Kleve und angrenzenden Städten - so viele wie nie - werden sich am kommenden Mittwoch, 22. März, den Besuchern präsentieren. "Obwohl wir wirklich jeden Winkel der Stadthalle nutzen, mussten wir einigen Firmen eine Absage erteilen, mehr passen einfach nicht hinein", sagt der Klever Wirtschaftsförderer Joachim Rasch, der die Veranstaltung maßgeblich mitorganisiert.

Von 10 bis 15 Uhr werden am kommenden Mittwoch etwa 5000 Besucher erwartet, zumeist im jugendlichen Alter. Schirmherrin ist die Klever Bürgermeisterin Sonja Northing. Der Fokus der Veranstaltung liegt auf dem Thema Ausbildung. Die Arbeitgeber stellen sich vor und erläutern den Gästen, wie eine Ausbildung bei ihnen abläuft. Das sei genau der richtige Weg, um an die Fachkräfte von morgen zu kommen, findet Rasch. "Die Unternehmen müssen sich bewegen und auf Bewerber zugehen. Sie können nicht warten, bis jemand bei ihnen anklopft, sonst bekommen sie keine guten Mitarbeiter", betont der Wirtschaftsförderer.

Einen Schwerpunkt haben die Veranstalter auf das Thema "MINT-Berufe / MINT-Ausbildung" gelegt. "MINT" ist die Abkürzung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Mehr als 9,52 Millionen Menschen arbeiten in einem MINT-Beruf, jeder Vierte in der Metall- und Elektroindustrie. Händeringend werden Fachkräfte gesucht. Um die Schüler, die sich einen solchen naturwissenschaftlich geprägten Beruf vorstellen können, gezielt herauszufiltern, wurden im Vorfeld an den Schulen Fragebögen verteilt. "Diejenigen, die interessiert sind, werden von uns an die Hand genommen und bei der Job- und Ausbildungsplatzbörse zu den entsprechenden Arbeitgebern geführt, damit sie mit ihnen ins Gespräch kommen", sagt Birgit Schumacher von der Wirtschaftsförderung.

Um die Stände interessant zu gestalten, haben sich viele Firmen etwas einfallen lassen. So bringt der Softwareentwickler Aptis aus Goch zwei Virtual-Reality-Brillen und sogar ein Elektroauto mit. Die Firma KHS hat ein Instrument aus ihrer Elektronik-Werkstatt im Gepäck und kommt mit zwei Auszubildenden, die für Gespräche zur Verfügung stehen. Die Hochschule Rhein-Waal stellt einen humanoiden Roboter vor.

Joachim Rasch hält ab 10.30 Uhr einen Vortrag mit dem Titel "Berufsorientierung für Jugendliche", und Holger Kohn von der Firma Spectro spricht zum Thema "Bewerbung aus Sicht des Arbeitgebers".

Neben den 47 Unternehmen und Institutionen, die Ausbildungsplätze anbieten, sind auch zehn mit "regulären" Jobangeboten und zwölf Personaldienstleister vertreten. "Das ist gerade für arbeitslose Menschen eine gute Möglichkeit, eine Anstellung zu finden", sagt Barbara Ossyra, die Geschäftsführerin der Arbeitsagentur Wesel, die auch für den Kreis Kleve zuständig ist. "Menschen, die auf dem Papier vielleicht keine Chance haben, können im Gespräch zeigen, wie motiviert sie sind", betont Ossyra. Auch Marcel Erps vom Jobcenter der Stadt Kleve findet, dass der persönliche Kontakt zwischen Jobsuchendem und Arbeitgebern enorm wichtig ist. "Gerade gering Qualifizierte erhalten auf ihre Bewerbungen häufig Absagen. Je häufiger sie ins persönliche Gespräch mit Firmenvertretern kommen, desto besser sind die Jobchancen", sagt der Fachbereichsleiter Arbeit und Soziales.

Alfred Derks vertritt bei der Job- und Ausbildungsplatzbörse den Grenzinfopunkt der Euregio Rhein-Waal. "Es gibt ein enorm hohes Potenzial für Jobs in den Niederlanden. Wir haben ein großes Netzwerk an deutschen und niederländischen Partnern und würden uns freuen, hier vermitteln zu dürfen", sagt Derks.

Eine Liste aller Aussteller findet sich unter www.kleve.de/de/wfg/klever-job-und-ausbildungsplatzboerse

(RP)
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