Kleve 95 Wohnungen am Schweizerhaus

Kleve · Die Zevens-Grundbesitz will an Stelle des Hotels Schweizerhaus ein Wohnquartier mit Einkaufsmarkt hochziehen. Die Bauten werden mit Landesmitteln gefördert. Die Appartements lassen sich auch zu "Gruppenwohnungen" verbinden.

 Noch steht das ehemalige Schweizerhaus – bald sollen dort Häuser mit preiswerten Wohnungen gebaut werden.

Noch steht das ehemalige Schweizerhaus – bald sollen dort Häuser mit preiswerten Wohnungen gebaut werden.

Foto: Gottfried Evers

In Kleve fehlen mittlere und kleinere Wohnungen — vor allem solche, die für Mieter bezahlbar sind. Das soll sich ändern, sagt Kleves Kämmerer Willibrord Haas und verweist auf das Bauvorhaben der Zevens-Grundbesitz auf dem Gelände des ehemaligen Schweizerhauses. In Goch und Grefrath, in Geldern baute Zevens-Grundbesitz Wohnanlagen, die nicht nur kleinere Wohnungen bieten, sondern zusätzlich neue, betreute Wohnformen ermöglichen. Wenn sich beispielsweise Senioren zur Alten-WG zusammenschließen, wenn betreute Menschen ein Zuhause suchen, ohne allein zu sein. "Das sind dann mehrere Appartements, die einen Gemeinschaftsraum haben, in dem man sich trifft, wo man zusammensitzen, Veranstaltungen machen kann", sagt Jochen Koenen, Projektleiter für das Klever Vorhaben bei Zevens Grundbesitz, die mit mehr als 1000 Wohneinheiten zu den größten Vermietern in Kleve zählt. Die modernen Grundrisse und Wohnformen lassen zu, sich innerhalb der Gruppenwohnung auch in sein eigenes Appartement zurückziehen zu können. Eine solche Wohnanlage mit ganz unterschiedlichen Wohnformen projektiert Zevens an der Kreuzung Albersallee/ Materborner Allee. Dort, wo zur Zeit das ehemalige Schweizerhauses entkernt und dann abgerissen wird.

Rund 95 Wohnungen zwischen 50 und 80 Quadratmeter, ein Einkaufsmarkt sowie eine Tiefgarage unter einem der Wohnanlagen werden dort gebaut. "Es soll ein richtiges Stadtquartier werden", sagt Koenen. Ein Stadtquartier, das Vielen Wohnung bietet: Vom Single im Appartement bis zur jungen Familie in der Dreizimmerwohnung, von Senioren- bis zum betreuten Wohnen. In einem Viertel, das die Infrastruktur vorhält: Einkaufsmöglichkeiten im Tönnissen-Center, ein Ärztehaus, der Metzger ebenso schräg gegenüber wie eine Bäckerei. Der Gocher Architekt Dr. Klaus Völling hat dafür viergeschossige Häuserzeilen entlang der Albersallee und der Materborner-Allee geplant. Zu den beiden Straßen hinaus gibt es jeweils vier Treppenhäuser mit eigenen Eingängen: Das verhindert lange dunkle Flure. Die Planungen lassen zu, dass sich sechs bis sieben kleine Appartements von jeweils rund 50 Quadratmetern zur großen Gruppenwohnung mit Service zusammenschließen lassen — beispielsweise für eine Senioren-WG. Die Zevens-Grundbesitz arbeite hier mit den ambulanten Pflegediensten vor Ort zusammen, sagt Koenen. "Heute wollen die Menschen ja möglichst lange selbstständig und zugleich betreut leben. Wir denken an Senioren, aber auch an Menschen mit Handicap", sagt Koenen. Diese Gruppenwohnungen liegen in einem dreigeschossigen, U-förmigen Bau im hinteren Teil des Geländes, das auf den Bereich des ehemaligen Party-Gartens des Hotels errichtet werden soll. Darunter ist eine Tiefgarage mit bis zu 60 Parkplätzen geplant. Insgesamt sollen auf dem Gelände 150 Parkplätze entstehen.

Mit seinem Konzept der kleinen und der Gruppenwohnungen will der Klever Wohnungsverwalter eine Lücke in der Kreisstadt schließen. Vor allem auch, was bezahlbaren Wohnraum betrifft, vor allem angesichts der Mondpreise, die für manche Studentenkammer gefordert wird: Die Wohnungen sind mit Landesmitteln gefördert, so dass Zevens mit einer Miete zwischen 250 und 300 Euro für die kleinen Appartements rechnet.

Begonnen werden kann mit dem Bau, wenn der Rat im April grünes Licht für den entsprechenden Bebauungsplan gibt. Zuvor muss noch der Kampfmittelräumdienst das Gelände nach Bomben untersuchen. "Wir haben zwei Verdachtsfälle, wo Bomben liegen könnten", sagt Koenen.

(RP)
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