Kleve Abi-Fete im Radhaus vor dem "Aus"

Kleve · Die 30. Ausgabe der Kult-Party am Jugendzentrum droht in diesem Jahr zu platzen. Zwei der drei teilnehmenden Schulen wollen in den Tower Club, weil sie dort ein günstigeres Angebot bekommen haben: das KAG und das BKK.

 So ist man die Klever Abi-Fete gewöhnt. In diesem Jahr könnte die Wiese vor dem Radhaus aber leer bleiben. Zwei der drei Schulen zieht es zum Tower Club an die van-den-Bergh-Straße.

So ist man die Klever Abi-Fete gewöhnt. In diesem Jahr könnte die Wiese vor dem Radhaus aber leer bleiben. Zwei der drei Schulen zieht es zum Tower Club an die van-den-Bergh-Straße.

Foto: Gottfried Evers

Jahrzehnte waren sie Synonym: Die Abi-Fete und das Radhaus in Kleve. "Eigentlich musste man nie fragen, wo sie stattfindet, sondern nur wann", meint ein Lehrer des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums. Bisher stimmte das auch - doch damit könnte in diesem Jahr Schluss sein. "Wir gehen derzeit davon aus, dass die Abi-Fete nicht am Radhaus stattfinden wird", sagt Julia van Donzel vom Team des Jugendzentrums. Der Grund: Zwei der drei Klever Schulen wollen derzeit mehrheitlich in den Tower Club an der van-den-Bergh-Straße: Das Konrad-Adenauer-Gymnasium (KAG) und das Berufskolleg Kleve (BKK). "Das ist natürlich ihr gutes Recht. Wir haben uns mehrfach getroffen und sie beraten. Wenn sie sich jetzt so entscheiden, dann ist das eben so", sagt Julia van Donzel vom Radhaus.

Zum 30. Mal hätte die Abi-Fete dort in diesem Jahr stattgefunden, auch auf dem Terminkalender vieler "Ehemaliger" ist die Party auf der berühmt-berüchtigten Wiese fett angestrichen. Man trifft Mitschüler, die man von früher kennt, trinkt mit einigen der ehemaligen Lehrer ein (Frei-)bier. Jetzt aber scheint die Wiese leer zu bleiben: Einzig die Mehrheit der Schüler des Freiherr-vom-Stein Gymnasiums hält noch am Klassiker fest.

"90 Prozent unserer Stufe sind für das Radhaus. Da sind wir aber anscheinend die Einzigen", sagt Marten Schouwink vom Organisationsteam der Steinschüler. Der Grund für die Uneinigkeit der Schulen ist unter anderem das Geld. Beim Radhaus würde RP-Informationen zufolge 65 Euro pro Schüler eingesammelt werden. "Am Anfang sollte es sogar noch mehr sein", sagt eine Schülerin das KAG. Je nach Zuspruch (in der Regel kommen zwei- bis dreitausend Besucher) geht nach der Abi-Fete ein in der Höhe variierender Betrag an die Schüler zurück. Diese Abhängingkeit von den Besucherzahlen gäbe es beim Tower Club nicht - dort würde jeder Schüler des Abiturjahrgangs einen Festbetrag zahlen, und der soll deutlich unter dem des Radhauses liegen. "Außerdem müssten sie dann wohl auf ihrer eigenen Fete nicht kellnern", sagt Marten Schouwink vom Stein-Gymnasium. Bisher war es Tradition, dass sich die Mitglieder des Abitur-Jahrgangs den Thekendienst aufteilen und jeder am Getränkewagen der eigenen Schule für eine kurze Zeit des Abends ausschenkt.

Bereits in der Vergangenheit drohte die Fete am Radhaus zu platzen - wegen der Baustelle der Hochschule Rhein-Waal. Aber selbst damals fand sich eine Lösung. "Die Entscheidung ist noch nicht endgültig gefallen. Wir werden weiter versuchen, die anderen Schulen umzustimmen", meint der 18-Jährige Martin Schouwink. Dafür dürfte die Zeit aber langsam knapp werden: Das endgültige Votum soll schon in den kommenden Tagen fallen. "Wir haben den Schulen eine Frist bis Ende Januar gegeben, um sich zu entscheiden. Schließlich müssen wir auch Planungssicherheit haben", meint Julia van Donzel vom Radhaus. "Das letzte Treffen war Mitte Dezember. Da haben die Schüler klar gesagt, dass sie sich gegen uns entschieden haben", sagt van Donzel.

Aus dem Tower Club heißt es, dass noch keine Entscheidung gefallen sei. "Anfang des Jahres wollten sich die Schüler melden. Das ist noch nicht geschehen", sagt Marcel Davies. Mit den Vor-Abi-Feten, auf denen traditionell Geld für die Stufenkasse gesammelt wird, habe man schon reichlich Erfahrung gesammelt. "Die finden schon seit Jahren auch im Tower Club statt", sagt Marcel Davies. "Bisher waren die Erfahrungen dabei aber immer super."

(lukra)
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