Kreis Kleve Air Berlin bereit für Weeze
Kreis Kleve · Jahrelang machte sich Air-Berlin-Chef Joachim Hunold bestenfalls lustig über den Airport Weeze. Ab April wird die Airline den Niederrhein-Flughafen mit Palma de Mallorca verbinden. Alltours gab den Ausschlag.
Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft, Air Berlin, fliegt ab Frühjahr 2011 mit einer Boeing 737-700 (144 Plätze) von Weeze nach Palma de Mallorca. Weezes Flughafen-Geschäftsführer Ludger van Bebber, derzeit in Urlaub, hielt sich mit Jubel zurück. Er sprach von einer "guten Nachricht für die deutschen und niederländischen Kunden".
Die Pressestelle von Air Berlin stapelte hörbar tief. "Wir sollten den Ball ganz flach halten", empfahl Alexandra Bakir. Kein Wunder: Bislang hatte Air-Berlin-Chef Joachim Hunold den Niederrhein-Airport stets herabgewürdigt und seine Schließung empfohlen.
Druck von alltours
Dass es nun anders kommt, ist "einem großen deutschen Reiseveranstalter" zu verdanken. Dabei handelt es sich um alltours, in Kleve groß gewordenes Unternehmen mit Sitz in Duisburg. Dessen Inhaber, Willi Verhoeven, hatte in den vergangenen Jahren mehrmals versucht, seine Kunden mit Air-Berlin-Flügen ab Weeze versorgen zu können.
Und zu der Frage, ob das Engagement in Weeze eventuell noch ausgeweitet werden soll, ließ sie verlauten, dazu könne sie im Moment nichts sagen. "Es handelt sich primär um ein Chartergeschäft für einen Veranstalter." Der offenbar eine so große Nachfrage nach Flügen ab Weeze sieht, dass er nicht nur ein Kontingent blockt, sondern gleich ein ganzes Flugzeug.
Drehkreuz Palma
Die Flüge werden auch individuell zu buchen sein. Und: Wer das Drehkreuz Palma einbezieht, kann ab 13. April mit der Düsseldorfer Airline auch viele andere spanische Ziele anfliegen (die meisten dieser Destinationen bietet auch Ryanair an).
Alexandra Hoffmann, Pressereferentin bei alltours, bestätigt, dass "auf unseren Wunsch hin" Air Berlin bereit sei, wöchentlich drei Maschinen in Weeze starten und landen zu lassen. "Wir sind darüber sehr erfreut, können so die große Nachfrage vom Niederrhein und aus den Niederlanden bedienen und hoffen, dass es nicht bei diesem einen Ziel bleiben wird."
Konkrete Zusagen für weitere Air-Berlin-Flüge ab Weeze gebe es nicht. Dass wirtschaftlicher Druck Hunold offenbar bewegt habe, Weeze inzwischen mit anderen Augen zu sehen, quittierte Hoffmann mit den Worten: "Da sehen Sie mal . . ."