Kreis Kleve "Airlines entscheiden selbst, welche Flughäfen sie nutzen"

Kreis Kleve · Enttäuschende Antwort der Landesregierung auf Anfrage zur Bedeutsamkeit des Weezer Airports.

Nicht nur der CDU-Landtagsabgeordnete des Kreises Kleve, Dr. Günther Bergmann, ist der Ansicht, dass der Flughafen Niederrhein in Weeze auch eine landesweite Bedeutung hat. Die bisher rein regional zugestandene Relevanz ist ein echtes Hemmnis für die Entwicklung des grenznahen Airport, ist auch dessen Geschäftsführer Ludger van Bebber sicher. Kürzlich hatte deshalb (RP berichtete) Bergmann eine Kleine Anfrage an die Landesregierung gestellt. Die wurde nun von der NRW-Ministerin, Angelica Schwall-Düren, beantwortet und der Landtagspräsidentin Carina Gödecke zur Verfügung gestellt.

Folgendes ist die zusammengefasste Antwort auf die Fragen aus Kleve: Als nur "regional bedeutsam" werde der Flughafen in Weeze auch weiterhin geführt, weil er noch immer als Konversionsprojekt angesehen wird. Die derzeit gültige NRW-Luftverkehrskonzeption stamme aus dem Jahr 2010 und berücksichtige deshalb auch nicht die jüngsten Entwicklungen (etwa aktuelle Passagierzahlen). "Bei Vorlage einer überarbeiteten Luftverkehrskonzeption ist zu überprüfen, ob die Festlegungen anzupassen sind." Der Flughafen dürfe seine Möglichkeiten, die die Infrastruktur und die Genehmigung böten, in jedem Fall voll ausschöpfen.

Wissen wollte Bergmann auch, ob das Land prüfe, regionale Airports künftig stärker in das Luftverkehrswachstum einzubinden - etwa durch Kooperation mit den großen Flughäfen. Konkret meint Bergmann Düsseldorf, das unter Kapazitätsengpässen leidet, und Weeze, das deutlich mehr Passagiere abfertigen könnte. Längst gibt es von Weezer Seite das Angebot zur Zusammenarbeit. Dazu die Fachministerin: "Ein politischer Lenkungsprozess setzt voraus, dass es rechtliche Möglichkeiten zur Verteilung von Luftverkehr gibt. Dies ist aber nicht der Fall. Es bleibt der freien Wahl der Airlines überlassen, welchen Flughafen sie nutzen wollen." Dabei gehe es um die zu erwartende Rentabilität. Aus den Niederlanden wird offenbar auch kein größerer Zustrom nach Weeze erwartet: Seit Jahren betrage der Anteil der niederländischen Passagiere unverändert 40 Prozent.

(nik)
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