Kreis Kleve Airport-Chef sieht sich durch Skeptiker bestätigt

Kreis Kleve · Mit den Aussagen des Volkswirts Prof. Friedrich Thießen zur Luftverkehrswirtschaft und ihren Beschäftigungseffekten (RP von Mittwoch) wollten die Flughafengegner vom Niederrhein eigentlich aussagen, dass Airports wie der in Weeze viel weniger Arbeitsplätze bieten als behauptet.

Dabei entsprächen die Angaben des Luftverkehrs-Skeptikers ziemlich genau den Zahlen, die der Airport Weeze selbst nennt, erklärt Weezes Flughafen-Geschäftsführer Ludger van Bebber. "Wir haben in der Tat nicht 1000, wie die großen, sondern nur etwa 500 Beschäftigte pro einer Million Passagiere. Im Jahr 2010 - auf dem Höhepunkt unserer Entwicklung - waren es knapp 1300, heute haben wir etwas mehr als 1000 Beschäftigte. Die Luftverkehrssteuer und ihre Auswirkungen haben uns rund 500 Jobs gekostet. Hätte die Entwicklung angehalten, würden wir bei drei Millionen Fluggästen inzwischen rund 1400 Mitarbeiter beschäftigen."

Der Wissenschaftler hatte aufgeführt, wie Rahmenbedingungen auf Flughäfen wirken und dass gerade Low-Budget-Airports deutlich weniger Jobs bringen als die großen Konkurrenten. Das bestätigt van Bebber voll und ganz. "Wir haben ein ganz anderes Geschäftsmodell, sind viel weniger komplex. Wir sind zehn Leute in der Verwaltung - das könnte man natürlich auch mit 100 Angestellten machen, was aber fünf Millionen Euro mehr kosten würde. Ebenso kalkulieren übrigens die so genannten Billig-Airlines: Ryanair managt seine 300 Flugzeuge mit einer Handvoll Leuten." Was natürlich keine Aussage über die Sicherheit sei: "Die wird über internationale Regeln definiert."

In Weeze arbeiten Männer und Frauen (laut van Bebber über 70 Prozent in Vollzeit) bei der Personen- und Gepäckkontrolle, auf dem Vorfeld, als Crew, im Tower, bei Feuerwehr, Polizei, Zoll, in Gastronomie, Läden, Technik und Reinigung.

(nik)
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