Kleve Aktion pro Humanität: Das Team berichtet aus Westafrika

Kleve · Der Container ist ausgeräumt, gestern begann das Team vom Niederrhein auch damit, den OP-Bereich einzurichten.

Nachdem eine elfköpfige Gruppe aus Technikern, Ärzten und Teammitgliedern der Aktion pro Humanität seit Samstag im westafrikanischen Benin und im Projekt der Aktion pro Humanität in Gohomey angekommen ist, hat sich viel entwickelt. Der Lasten-Container ist ausgeräumt inklusive der mehrere hundert Kilo schweren Teile wie Generator und digitale Röntgenanlage und OP-Tisch. "In einem tatkräftigen Einsatz von Deutschen und Beninern konnte dies binnen eines Tages nur mit menschlicher Kraft, ohne technische Hilfsmittel, mit großer Freude und enormen Teamgeist aller bewältigt werden. Auch die Deutsch- und Französisch-Kenntnisse wurden dabei wechselseitig verbessert. Die Dankbarkeit über diese neuen Perspektiven für das Centre Medical Gohomey ist riesig bei allen Menschen hier," so Dr. Elke Kleuren-Schryvers, Vorstand der Aktion pro Humanität.

Es gibt Fortschritte bei der Installation: Die OP-Lampen hängen, der OP-Tisch steht aufgebaut im Operationssaal und unter lautem Jubel vernahmen alle im Team das erste Motorengeräusch des Generators. Er läuft und liefert den Strom für den Container!

Das Licht brennt, jetzt werden die Klimaanlagen installiert. Dirk Henrici und Charly Moeders leisten hervorragende Arbeit trotz der großen Hitze von deutlich über 30 Grad Celsius. Gestern gab es die erste Sprechstunde des Ärzteteams im Behinderten-Zentrum in Lokossa. Der kleine Christian wird eine Sehnenverlängerungs-OP der Achillessehnen in beiden Beinen bekommen können. Dies hilft dem Orthopädie-Mechaniker Emile bei der weiteren Korrektur der Sichelfußfehlstellung des Vierjährigen. Ein weiterer Fall wird ein Patient mit einer Knochenentzündung im Oberschenkel nach einem offenen Beinbruch sein.

Die in Benin nicht erhältlichen Antibiotika-Ketten zur Einlage in das entzündete Knochengebiet werden die drei übrigen Team-Mitglieder, die am Montagabend noch einfliegen, mitbringen können. Damit besteht die Chance, dass der Mann sein Bein nicht verlieren muss. "Wir werden langsam mit dem OP-Programm beginnen müssen, da die gesamte Technik neu ist. Wichtig für das Team ist, dass wir mit unserem Tun Bedürfnisse der Beniner helfen, zu erfüllen. Für die konkrete operative Arbeit wird dies bedeuten, das wir die Traumatologie und operative Orthopädie fortentwickeln im Land", erläutert der Chef de Mission, Dr. Johannes Kohler.

Der Röntgenraum erhält gerade seinen Bleiputz, danach kann die Installation der digitalen Röntgen-Anlage beginnen. Voraussichtlich Donnerstag wird die erste Operation und das erste Röntgen im Centre Medical Gohomey. Heute Nachmittag ab 15 Uhr wird das Ärzteteam die erste Sprechstunde in Gohomey abhalten, um die operativen Fälle vorzubereiten.

(RP)
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