Aloys Hermanns, CDU-Stadtverbandsvorsitzender in Kleve "Alle müssen an einem Strang ziehen"

Kleve · Minoritenplatz-Gestaltung, Sicherung der Schullandschaft und die B 220neu sind für die Klever CDU vordringliche Themen.

 Aloys Hermanns führt den CDU-Stadtverband Kleve. Der 53-Jährige erhielt 90 Prozent der Stimmen.

Aloys Hermanns führt den CDU-Stadtverband Kleve. Der 53-Jährige erhielt 90 Prozent der Stimmen.

Foto: Gottfried Evers

Neuneinhalb Jahre war Jörg Cosar Stadtverbandsvorsitzender der Klever Christdemokraten. Auf eigenen Wunsch trat er auf der Mitgliederversammlung nicht mehr zur Wahl für dieses Amt an. Mit 90 Prozent Zustimmung wurde Aloys Hermanns als Jörg Cosars Nachfolger gewählt. Der 53-jährige Geschäftsführer der Palette Sozialservice gGmbH ist bereits seit zwei jahrzehnten CDU-Parteimitglied und war zuletzt Ortsverbandsvorsitzender in Materborn und Reichswalde.

Ihre Amtsübernahme wurde gleich von einem Paukenschlag begleitet. Wie beurteilen Sie den Sensationssieg von Udo Janssen über Wolfgang Gebing als Bürgermeisterkandidat?

Aloys Hermanns Als Partei kann man froh sein, zwei so kompetente Kandidaten zu haben. Beide bringen Sachkenntnis und Qualifikation für das Bürgermeister-Amt mit.

Wie war denn ihre erste Reaktion?

Hermanns Ich habe in der Pause vor meiner Wahl sogleich mit Udo Janssen gesprochen und ihn gefragt, ob er mit uns als Vorstand leben könne. Schließlich hatten wir uns im Vorfeld ja auf Wolfgang Gebing festgelegt. Wir sind uns einig, dass wir das gemeinsam hinkriegen. Nur gemeinsam sind wir stark.

Nimmt man das hauchdünne Abstimmungsergebnis für Udo Janssen mit 78:76 Stimmen als Maßstab, dann scheint sich ein Riss durch die Partei zu ziehen. Wie wollen sie den kitten?

Hermanns Integrieren betrachte ich als meine Hauptaufgabe. Wir müssen letztlich alle an einem Strang ziehen, wenn in Kleve auch künftig ein CDU-Bürgermeister an der Spitze der Stadtverwaltung stehen soll.

Also wird Udo Janssen vom CDU-Stadtverband als Kandidat für das Bürgermeisteramt unterstützt werden?

Hermanns Davon gehe ich ohne Wenn und Aber aus. Es war eine demokratische Wahl. Jeder Kandidat konnte bis zum Schluss für sich werben. Als neuer Vorsitzender werde ich mich mit Udo Janssen noch vor dem Jahreswechsel treffen. Anfang des neuen Jahres wird dann der CDU-Stadtverband die weitere Vorgehensweise mit Udo Janssen abstimmen.

Sie sind erst seit 2012 Mitglied des Rates in Kleve. Seit einigen Monaten sind Sie stellvertretender CDU-Fraktionschef, Bauausschuss-Vorsitzender und jetzt auch noch Chef des CDU-Stadtverbandes. Eine steile Karriere.

Hermanns Ich bin davon selbst überrascht. Das war eigentlich so nicht geplant. Jörg Cosar war seinerzeit an mich herangetreten, ob ich seine Nachfolge als Stadtverbandschef übernehmen wolle. Ich hatte mir zunächst Bedenkzeit erbeten. Nach reiflicher Überlegung habe ich dann zugesagt. Das ist schon eine Herausforderung.

Welche vordringlichen Themen stehen auf der Agenda des Klever CDU-Stadtverbands?

Hermanns Die Minoritenplatz-Gestaltung, die Sicherung der Schullandschaft in Kleve und die B220 neu, die Ortsumgehung von Kellen.

Sie waren 2007/2008 Karnevalsprinz, lange Jahre Sitzungspräsident bei Fidelitas Materborn. Bleibt Ihnen jetzt noch die nötige Zeit, irgendwelche Hobbys auszuüben?

Hermanns Kaum. Ab und zu jogge ich ein bisschen.

Das Gespräch führte RP-Redakteur Helmut Vehreschild

(RP)
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