Kranenburg Altes Krankenhaus ist überm Berg

Kranenburg · Wenn es um alte Gemäuer geht, gibt es zwei Ansichten: Die einen fragen sich, was man mit dem Schrotthaufen denn anfangen soll. Andere sehen den historischen Wert und erfreuen sich an einem Stück Geschichte. Selbst wenn die Zeit hier ganze Arbeit geleistet hat. Der Kranenburger Marc Peters gehört zu der zweiten Kategorie. Er hat das alte Krankenhaus im Ortskern der Gemeinde gekauft. Ein Gebäude, das nach dem gegenüberliegenden Gotteshaus zu den bedeutendsten in Kranenburg gehört.

 Die Südseite des alten Krankenhauses in seiner ursprünglichen Form.

Die Südseite des alten Krankenhauses in seiner ursprünglichen Form.

Foto: PRIVAT

Nachdem der Rat in seiner jüngsten Sitzung den Bebauungsplan für ein Gelände im Gemeindezentrum geändert hat, wurde der Kaufvertrag, den Peters mit der Kirche geschlossen hat, rechtskräftig. Damit enden jahrelange Diskussionen, was mit dem Gebäude passieren soll, in dem es 2007 gebrannt hatte. Das Löschwasser leistete einen zusätzlichen Beitrag und machte das Haus für potenzielle Investoren keinesfalls attraktiver. Die Kirchengemeinde wollte, dass die historische Heilanstalt den Weg alles Irdischen geht. Der Rat war dagegen und ließ es unter Denkmalschutz setzen. 2007 waren Mitglieder des Kirchenvorstands erstmals in Münster, um den Abriss vorzubereiten.

Investor Marc Peters konnten die Schäden nicht schocken. Er beginnt jetzt mit dem großen Aufräumen in dem Gemäuer. Nach den Ferien wird der Ostflügel, ein Nutzbau der 1959 angebaut wurde, abgerissen. An dieser Stelle soll das neue Pfarrheim der Kirchengemeinde errichtet werden. Ein eingeschossiges Haus, für dessen Planung ein Architektenwettbewerb ausgelobt wird. Ende des Jahres soll feststehen, wie die Begegnungsstätte aussehen wird.

Das alte Krankenhaus wird so renoviert, dass es seinem ursprünglichen Aussehen sehr nahe kommt. Peters wird unter anderem die prägende Treppe im Inneren wieder herrichten. Noch nicht abschließend geklärt ist, was in dem Haus entstehen soll. "Ob dort ein Altenheim, altengerechte Wohnungen oder großzügige Eigentumswohnungen gebaut werden, steht noch nicht fest", sagt der Investor. Peters hat bereits Anfragen Interessierter bekommen, die im Dachgeschoss des Hauses gern in eine Penthousewohnung einziehen würden. Ende des Jahres hat auch der Krankenhaus-Käufer seine Überlegungen abgeschlossen. Mitte 2016 soll mit den Arbeiten begonnen werden.

Bei kirchlichen Gemäuern rechnet man zeitlich in größere Dimensionen. So ist auch die Historie des alten Krankenhauses eine lange. Doch wird das Jahr 2015 als ein bedeutendes in die knapp 175-jährige Geschichte des Baus eingehen.

(RP)
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