Kranenburg Altes Krankenhaus kurz vor der Rettung

Kranenburg · Das Sankt-Johannes-Hospital war auf einem guten Weg, sich zu einer Ruine zu entwickeln. Die Gefahr scheint gebannt. Ein Platz für den Bau des neuen Pfarrheims der Kirchengemeinde ist gefunden. Klostergarten bleibt unbebaut.

 Wird dem Abriss entkommen: das alte Krankenhaus.

Wird dem Abriss entkommen: das alte Krankenhaus.

Foto: Evers

Der Abriss wäre eine Sünde gewesen. So urteilten Kranenburger Bürger, die das kunsthistorisch bedeutende alte Krankenhaus im Ortskern erhalten wollten. Die Kirchengemeinde hatte vor, das ehemalige Sankt-Johannes-Hospital dem Erdboden gleichzumachen, um dort ein neues Pfarrheim zu errichten. Das Spital steht leer und war dem Verfall preisgegeben, nachdem es unter Denkmalschutz gestellt worden war und sich keine Folgelösung fand.

Auf der Bau- und Ausschusssitzung der Gemeinde Kranenburg wurde deutlich, dass die Rettung des Gemäuers nahezu gesichert ist. Ein Investor will das alte Krankenhaus kaufen und dort Wohnraum schaffen. Es soll ein Mehrfamilienhaus entstehen. Die Verträge seien noch nicht unterschrieben, doch alle Beteiligten würden dieser Lösung positiv gegenüberstehen, so Ludger Janhsen, Mitglied des Kirchenvorstands. Für die Rettung der Krankenanstalt hatte sich neben engagierten Bürgern auch der Rat eingesetzt, der das Haus unter Denkmalschutz setzen ließ. Bürgermeister Günter Steins kämpfte ebenfalls erfolgreich für den Erhalt. Sein Einsatz hatte dazu geführt, dass ein Gericht gegen das Abrissvorhaben des Kirchenvorstands entschied.

Die Sorge, dass aus dem bedeutenden Ensemble bestehend aus Kirche, Pastorat, Küsterei und Krankenhaus ein wertvolles Gebäude herausgerissen wird, scheint endgültig gebannt. Was die zeitlichen Rahmenbedingungen betrifft, so herrscht hier noch keine Klarheit. Zunächst sollen die fehlenden Unterschriften unter die Verträge.

Weitere Punkte, die auf der Ausschusssitzung behandelt wurden, waren:

Pfarrheim/Klostergarten: Eine Lösung gibt es jetzt auch für das geplante neue Pfarrheim, das die Kirchengemeinde dringend benötigt. Dies soll hinter der ehemaligen Küsterei und neben dem Krankenhaus gebaut werden. Der nicht unter Denkmalschutz stehende Seitenflügel des alten Krankenhauses wird dafür abgerissen. Die Wohnfläche des Pfarrheims soll 275 Quadratmeter betragen und drei bis vier Räumen Platz bieten, die durch Schiebeelemente zu einem Saal zusammengefügt werden können. Nach einem Architektenwettbewerb wird eine Jury entscheiden, wie das eingeschossige Heim aussieht.

Große Freude herrschte bei den Bewahrern der grünen Lunge von Kranenburg. Zuvor war geplant, das neue Haus der Gemeinde auf der Fläche des Klostergartens zu errichten. Nachdem sich Widerstand gegen das kirchliche Bauvorhaben formiert hatte, wurde nach anderen Lösungen gesucht. Mit dem jetzt erarbeiteten Vorschlag könnten alle Beteiligten leben, so Janhsen.

Radweg an der Bahnlinie: Nachdem der erste Teilabschnitt des Radweges entlang der Bahnlinie zwischen der Landesgrenze und dem Schwarzländer Weg fertiggestellt wurde, soll jetzt mit der Strecke zwischen Schwarzländer Weg bis Hettsteeg fortgefahren werden. Der Fahrspaß entlang der alten Schienen kostet der Gemeinde knapp 200 000 Euro. Zusätzlich würden für den letzten Teil vom Hettsteeg bis zum Bahnhof noch einmal 100 000 Euro fällig. Bürgermeister Günter Steins betonte: "Wie eine Studie gezeigt hat, ist es von großer Bedeutung, dass die Gemeinde dem Tourismus einen höheren Stellenwert zukommen lässt." Deshalb sei der Radweg wichtig, so der Verwaltungsleiter. Intensiv wurde über die Ausbauweise diskutiert: Auf Beton wird demnächst gefahren.

Sanierung Klever Straße: Die Straße soll saniert werden und dabei in der Breite um einen Meter von 7,50 auf 6,50 Meter verkleinert werden. Grund dafür: Die Straßenentwässerung würde dadurch verbessert. Die Sanierung wurde beschlossen, zuvor wird jedoch noch ein Antrag der SPD geprüft. Die wollte wissen, wie hoch die Kosten sind, falls man einen Gehweg vom Kreisverkehr (B 9, Frasselter Straße) bis zum Kreisverkehr Rathaus anlegt.

(RP)
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