Kreis Kleve Arbeitslosigkeit sinkt weiter

Kreis Kleve · Im Dezember setzte sich der positive Trend im Kreis Kleve fort. Es gibt zehn Prozent weniger Arbeitslose als im Vorjahr. Barbara Ossyra, Chefin der Arbeitsagentur Wesel, rechnet für die nächsten Monate aber mit einem Anstieg.

Gute Nachrichten kommen von der Arbeitsagentur Wesel. Die Behörde, die auch für den Kreis Kleve zuständig ist, meldet einen erneuten Rückgang der Arbeitslosigkeit im Dezember.

So waren zum Ende des Jahres 2017 kreisweit 9414 Menschen arbeitslos gemeldet. Das ist ein Rückgang um 78 Personen oder 0,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Das gute Ergebnis erscheint umso eindrucksvoller, wenn man den Vergleich zum Vorjahr zieht. So lag im Dezember 2016 die Arbeitslosigkeit um 1049 Personen oder zehn Prozent höher. Die Arbeitslosenquote veränderte sich von November auf Dezember nicht, sie lag weiterhin bei 5,8 Prozent. Im Vorjahr lag sie bei 6,4 Prozent. "Im Kreis Kleve hat die günstige Entwicklung am Arbeitsmarkt bis zum Jahresende angehalten. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ging leicht zurück, aber dennoch konnten knapp 450 Personen nach einer Phase der Arbeitslosigkeit wieder eine Beschäftigung aufnehmen", sagt Barbara Ossyra, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Wesel. Die witterungsbedingten Einschränkungen in den Außenberufen hätten sich vergleichsweise wenig bemerkbar gemacht. Auch die üblichen saisonalen Besonderheiten wie das Jahres- und Quartalsende als Termin für Kündigungen oder befristete Arbeitsverträge seien nicht so stark zum Tragen gekommen. Doch die Agentur-Chefin schränkt ein: "Es stehen nun noch einige Wintermonate an, in denen durchaus noch mit steigender Arbeitslosigkeit zu rechnen ist."

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit, SGB III) waren im Kreis Kleve im Berichtsmonat 3013 Arbeitslose gemeldet. Im Vergleich zum November ist das ein Anstieg um 22 Personen oder 0,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Arbeitslosigkeit besser entwickelt und lag um 357 Personen oder 10,6 Prozent niedriger. Im Bereich der Grundsicherung (Jobcenter Kleve, SGB II) wurden 6401 arbeitslose erwerbsfähige Hilfebedürftige betreut. Das sind 100 Personen oder 1,5 Prozent weniger als im November und 692 Personen oder 9,8 Prozent weniger als im Dezember 2016.

Darüber hinaus weist die Bundesagentur für Arbeit monatlich die Unterbeschäftigung aus. Als Unterbeschäftigte zählen nicht nur Arbeitslose, sondern auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit. Im Dezember hat sich die Zahl der Unterbeschäftigten im Kreis Kleve um 34 Personen oder 0,3 Prozent auf 12.363 verringert. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 556 Unterbeschäftigte weniger (-4,3 Prozent).

Die Arbeitgeber im Kreis Kleve meldeten im zurückliegenden Monat 428 zusätzliche offene Stellen. Insgesamt sind derzeit 2462 Stellen zu besetzen, das ist rund ein Drittel mehr als im Vorjahr. Gesucht wurden insbesondere Mitarbeitende in der Arbeitnehmerüberlassung, im Handel, im Gesundheits- und Sozialwesen, in freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen sowie im verarbeitenden Gewerbe.

Laut Ossyra befinden sich derzeit zahlreiche arbeitslose Menschen aktuell in Qualifizierungen, die ihnen einen beruflichen Abschluss oder Teilabschluss ermöglichen. "In den kommenden Monaten werden sie interessante Bewerber für Arbeitgeber mit Personalbedarf sein", so die Agentur-Chefin.

(RP)
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