Kranenburg Armut in Zeiten des Überflusses

Kranenburg · 3. Katharinentag am 27. November mit Bazon Brock im Museum. Anmeldung erforderlich

 Bazon Brock ist emeritierter Professor für Ästhetik und Kulturvermittlung an der Bergischen Universität Wuppertal. Er ist Kranenburg Hauptreferent.

Bazon Brock ist emeritierter Professor für Ästhetik und Kulturvermittlung an der Bergischen Universität Wuppertal. Er ist Kranenburg Hauptreferent.

Foto: KH

Zum 3. Mal findet am Freitag 27. November, im Museum Katharinenhof von 14 bis 22 Uhr der Katharinentag statt. Der Termin dieses Symposions richtet sich nach dem Gedenktag der Namengeberin zwei Tage vorher.

Die junge Christin soll in einem wisssenschaftlichen Disput mit 50 heidnischen Professoren sich blendend behauptet haben. Als Martyrin starb sie durch das Schwert.

Veranstaltet wird die Tagung vom Titus Brandsma Institut Nimwegen. Sein Namengeber ist der einstige Rektor der dortigen Universität, der sich mutig nach dem deutschen Überfall für die Pressefreiheit einsetzte, deswegen verhaftet wurde, auf dem Weg nach KZ Dachau vier Wochen in der JVA Kleve einsaß und am 26. Juli 1942 im KZ ermordet wurde. Johannes Paul II. sprach 1985 den Karmeliterpater selig.

Wie die Glaubenszeugin der christlichen Frühzeit ist Brandsma ein Vorbild für alle, die aktuelle gesellschaftliche Probleme als spirituelle Herausforderung diskutieren. Dass ein derartiges Projekt im Grenzstädtchen stattfindet, hat seinen Grund in der der Nähe zur Radboud-Uni und in den vielseitigen Kontakten der Menschen in dieser Region. Initiiert wurde der Katharinentag vornehmlich vom Instituts-Direktor Inigo Bocken und von Franz-Ludwig van der Grinten, in dessen Haus Bocken 13 Jahre lebte.

Unterzog vor zwei Jahren Professor Ernst-Ulrich von Weizsäcker den sorglosen Umgang mit der Erde und ihren Ressourcen einer kritischen Analyse, so hält diesmal Bazon Brock das Hauptreferat. Zuvor gehen mehrere Referenten auf "Die neue Empörung - Armut in Zeiten von Überfluss" ein - in Anlehnung an Stephanie Hessels Buch "Empört euch", das unter anderem die Opfer der globalen Finanzmärkte sieht. Es mehren sich die Zeichen einer spürbar wachsenden Unzufriedenheit mit der einseitigen Betonung von wirtschaftlichem und finanziellem Gewinn. Es kommen zu Wort Inigo Bocken, Hedwig Meyer-Wilmes, Ronald Tinnevelt, Hans-Jürgen Arens aus Emmerich (Vorsitzender der Vinzenzkonferenzen im Kreis Kleve) und Professor Tjeu van Knippenberg. Der emeritierte Professor Bazon Brock befasst sich mit dem Thema: "Synkretismus mit den Waffen einer Frau". Es geht dabei um den langen Weg von der Vermischung von Lehren beziehungsweise Religionen bis zur vollen Gleichberechtigung der Frau.

Die der Tradition folgende "Katharinenpredigt" des "Denkers im Dienst und Künstlers ohne Werk" bildet am Abend den Höhepunkt des Programms, das von musikalischen Intermezzi (Antonia Ferderer, Gitarre, und Annette Regnitter, Sopran) unterteilt wird. Eine Kaffeepause und ein Abendessen im Gewölbekeller unterbrechen die geistige Arbeit. Sein Kommen zugesagt hat bereits Franz-Josef van der Grinten, Mitgründer und einstiger künstlerischer Direktor von Schloß Moyland.

Unbedingt erforderlich ist für die Teilnahme eine Anmeldung auf der Webseite des Veranstalters "www.titusbrandsmainstituut.nl" mit gleichzeitiger Überweisung des Unkostenbeitrags von insgesamt 19,50 Euro auf das Bankkonto des Titus Brandsma Instituts - IBAN: NL07ABNA0231201583 BIC:ABNANI2A. Verwendungszweck: Katharinentag 2015 und Namen angeben. Rückfragen richten Interessierte an die E-Mail-Adresse oder an den Ansprechpartner Franz Ludwig van der Grinten.

(RP)
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