Kreis Kleve Asumangs "Arier"-Film im Kino

Kreis Kleve · Ministerin Hendricks holte die Berliner Filmemacherin in den Kreis Kleve

 Fabian Wichmann, Barbara Hendricks und Mo Asumang (v.l.).

Fabian Wichmann, Barbara Hendricks und Mo Asumang (v.l.).

Foto: KDS

Den "Ahnenpaß" aus dem Dritten Reich mit Ariernachweis trägt die Filmemacherin und Moderatorin Mo Asumang fast immer bei sich. Es ist eine Art Faksimile, eingeschweißt, damit er nicht abgreift. Amüsiert zitiert sie daraus die Definition des Ariers, jenes "Herrenmenschen", den sich die Nazis in ihrer Rassentheorie zurechtgezimmert hatten und auf den sich Neonazis noch heute gerne berufen. "Der historisch richtige Arier ist Iraner", sagt Asumang - und verweist auf Perserkönig Dareios I.

Zusammen mit Bundesumweltministerin Dr. Barbar Hendricks war sie gestern in Kleve, wo in der Matinee das Tichelparkkino ihren Film "Die Arier" zeigte - mit anschließender Diskussion. In dem Film konfrontiert Mo Asumang die sich als "Arier" Gerierenden mit der Frage, was das eigentlich sei. Asumang trifft sich mit "Größen" der Neonazi-Szene, mit Mitgliedern des Ku-Klux-Klans, einem braunen Esoteriker oder Tom Metzger, dem Gründer der "White Aryan Resistance". "Beim Treffen mit dem Ku-Klux-Klan waren große blauäugige Kamerafrauen dabei - das hilft ein bisschen", sagt Asumang.

Auch wenn sie bei der Planung, den Film in Kleve zu zeigen, die Islamismus-Debatte nicht vorhersehen habe können, sehe sie bei beiden extremistischen Gruppen eine vergleichbare Quelle von Unsicherheit, die Angst, von der Teilhabe an der Gesellschaft ausgeschlossen zu sein, sagte Hendricks. Deshalb müsse man auch das Gespräch suchen, Wege zum Ausstieg anbieten. So, wie sie Fabian Wichmann von Exit-Deutschland organisiert. Wichmann sieht Rechtsextremismus als internationales Problem - verweist auf den rechten Rassismus in Deutschland, den USA oder im britischen Königreich.

(RP)
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