Serie Unsere Schönsten Radrouten Auf den Spuren der Landschaftsmaler

Kleve · Vom Museum auf die Straße: Auch wenn die Werke der Moyland-Ausstellung "Der Himmel so weit" längst wieder in ihren Heimatorten hängen, können die Motive der Bilder per App oder Flyer weiterhin auf Fahrradrouten erkundet werden.

 Brigitte Alex, Professor Ido Iurgel, Oliver Kretschmann und Bettina Paust (von links).

Brigitte Alex, Professor Ido Iurgel, Oliver Kretschmann und Bettina Paust (von links).

Foto: Gottfried Evers

Niederrhein Wenn die Landschaft entlang niederrheinischer Fahrradrouten wie gemalt aussieht, dann kommt das nicht von ungefähr. Zahlreiche Meister ihrer Zeit haben die Ansichten auf Leinwand gebracht, sie so für Jahrhunderte festgehalten. Weite Himmel und flache Horizonte, Burgen, Schlösser und Flüsse zogen Reisende wie Künstler seit jeher gleichermaßen in ihren Bann. "Der Himmel so weit - Landschaftsdarstellungen der Niederrheinlande" titelte im vergangenen Jahr die Ausstellung im Schloss Moyland, die viele dieser Bilder vereinte und zu den erfolgreichsten Schauen des Museums gehört.

Parallel dazu wurde auch ein kulturtouristisches Konzept entwickelt: Vier landschaftlich reizvolle Fahrradrouten, die das Städtedreieck Arnheim, Nimwegen und Kleve auf den Spuren der Kunst miteinander verbinden. "Auch wenn die Bilder nicht mehr im Museum Schloss Moyland zu sehen sind, so bleibt die Route doch weiterhin bestehen", sagt Sophia Tuchard, Pressesprecherin des Museums Schloss Moyland.

Die Fahrradroute "Bilder in der Landschaft" führt zu insgesamt 24 Orten auf beiden Seiten der deutsch-niederländischen Grenze. Dabei können die Radfahrer 44 Motive zahlreicher Kunstwerke aufspüren. "Vieles ist heute noch nachvollziehbar, das hat mich wirklich erstaunt", sagt Brigitte Alex, die auch geführte Radtouren zu ausgewählten Punkten anbietet.

Damit die geneigten Radler auch wissen, an welchen Punkten sie innehalten sollen, hat das Museum in Kooperation mit dem Studiengang Medieninformatik der Hochschule Rhein-Waal eine App für alle Android-Smartphones entwickelt. Das Ergebnis ist eine innovative Verbindung zwischen Kunst, Ausflug und Technologie. "Wir haben die App vor allem mit Erstsemestern programmiert. Alle waren unheimlich motiviert", sagt Professor Ido Iurgel. Trotzdem war der Weg ein mühsamer. "Wir haben viel Pizza benötigt", sagt er und lacht. Die App enthält ausführliche Informationen über Strecken und Motive in der Landschaft, die dazugehörigen Bilder und die Künstler. Wo haben Koekkoek, van Ruysdaal, van Goyen oder Beuys zu Stift und Pinsel gegriffen? Die App weiß über so etwas Bescheid.

"Art & Cycle" haben sie ihre Macher getauft. Kunst und Radfahren. Das Programm ist kostenlos via Google Play und auf der Internetseite www.artandcycle.de beziehbar. Werbung dafür macht neuerdings auch ein kleiner Film von Oliver Kretschmann, den das Museum produziert und ins Internet gestellt hat. "Ich habe durch die App Gegenden entdeckt, die mir so in der Art noch nicht vertraut waren", sagt auch die künstlerische Leiterin des Museums, Bettina Paust.

Für alle die kein Android-Smartphone besitzen, bietet das Museum Schloss Moyland zusätzlich auch einen großen faltbaren Flyer aus Papier. Auf diesem gibt es die selben Informationen - nur ohne die Möglichkeit, sich jederzeit per GPS anzeigen zu lassen, wo man sich auf der Route befindet. Die Mitnahme einer Niederrhein-Karte wird also empfohlen.

Wer sich in einer geführten Gruppe auf den Weg zu neun der 24 kulturhistorischen Punkte machen möchte, kann am Samstag, 16. Mai, an der geführten Tour mit Brigitte Alex teilnehmen.

Auf der Rundfahrt von Moyland über Bedburg-Hau nach Kleve bis Düffelward und wieder zurück nach Moyland lassen die die landschaftlichen Besonderheiten der Region hautnah miterleben. Los geht es um 10 Uhr, die Tour endet gegen 17.30 Uhr.

Die Kosten betragen 39,95 Euro pro Person, auch Fahrräder können gemietet werden. Anmeldung bis zum 8. Mai unter Telefon 02824 951068. Thema: Wie eine Museumsführung - 36 Kilometer durch die Landschaft des Niederrheins.

(lukra)
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