Kranenburg Auf der Suche nach Unterkünften

Kranenburg · Auch die Gemeinde Kranenburg braucht dringend mehr Wohnraum für Asylbewerber. Container will die Verwaltung bislang nicht aufstellen. Aktuell werden 106 Hilfesuchende in der Grenzgemeinde betreut.

Kranenburg: Auf der Suche nach Unterkünften
Foto: Evers, Gottfried (eve)

Beim letzten "Runden Tisch" im Ratssaal der Gemeinde Kranenburg, an dem 22 Personen teilnahmen, berichtete der Amtsleiter des Ordnungs- und Sozialamtes, Willi Fleskes, über die dramatische Zunahme der Asylbewerber in der Gemeinde seit drei Wochen.

Zur Zeit gibt es 106 Asylbewerber aus 23 Nationen. Die eine Hälfte der Personen sind Singles, die zweite Familien. Händeringend wird Privatwohnraum gesucht, da die Gemeinde die Asylanten nicht in Zelten unterbringen möchte. "Jeder Quadratmeter wird gebraucht", sagte Fleskes. Container kämen nicht in Frage. Man bemüht sich, den Wünschen der Privatvermieter entgegenzukommen. Der geplante Neubau wird erst im Frühjahr 2016 fertig. Die Kranenburger Asylbewerber sind in der Tiggelstraße, im alten Bahnhofsgebäude, in der Großen Straße, der Roghmannstraße und in der Alten Schule am Hohen Weg untergebracht. Den Teilnehmern am "Runden Tisch" wurde die neue Sozialhelferin der Gemeinde, Adelheid Bachmann, vorgestellt. Sie war bereits in mehreren Städten und auch für einen gemeinnützigen Verein tätig. In Kranenburg ist sie zur Zeit viel unterwegs, um für die Neuankömmlinge Wohnraum, Schlafplätze und Erstversorgung zu organisieren. Sie ist telefonisch unter 02826 7933 zu erreichen. Die Kath. Kirchengemeinde St. Peter und Paul in Kranenburg hat im Don-Bosco-Heim in der Roghmannstraße für Asylbewerber einen Raum für eine Kleiderkammer zur Verfügung gestellt.

Man braucht jetzt ehrenamtliche Helfer, die die Kleiderspenden entgegennehmen, aussortieren und die Ausgabe kontrollieren. Fahrräder und Kühlschränke werden dringend gesucht. Zur Zeit werden schon einige Sachspenden in einem Schulkeller gelagert. Ein Fahrradreparaturkurs soll angeboten werden, damit die Asylbewerber die gespendeten Fahrräder auch verkehrssicher halten können. Dafür wird ein Fahrrad-Experte gesucht, der diesen Kurs leiten kann. Im Bericht über die Arbeit nach dem letzten "Runden Tisch" konnten erfreuliche Erfolgsmeldungen genannt werden. So konnte beispielsweise ein Asylbewerber aus Albanien als Krankenpfleger angestellt werden. Andere junge Männer spielen Fußball beim TuS Kranenburg. Zwei weitere Asylbewerber haben ebenfalls Arbeit gefunden.

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Beklagt wurde eine hohe Fluktuation beim Sprachunterricht. Auch die Sprecher der Asylbewerber konnten ihre Wünsche vortragen. Ein zentraler Punkt des "Runden Tisches" war das Bemühen, mehr Begegnungsanlässe für Bürger und Flüchtlinge zu schaffen, um ein Miteinander zu fördern. So sollen im Trainstop unter dem Motto "Flüchtlinge treffen Kranenburger" regelmäßige Veranstaltungen stattfinden. Patenschaften könnten übernommen werden. Kranenburger würden so den Kontakt zu und die deutsche Sprache bei den Flüchtlingen intensivieren. Gemeinsame Ausflüge wären eine Idee oder Feste. Wo sonst klappt Integration besser als bei guter Musik und einer Grillwurst.

(RP)
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