Kleve. Bäume pflanzen über Grenzen hinweg

Kleve. · Niederländische und deutsche Schüler pflanzten am 18. Baumfesttag im Tiergartenwald 1500 Rotbuchen im Reichswald. Regionalforstamt Niederrhein und Nationalpark "De Maasduinen" luden ein.

 Jugendliche und deren Betreuer beim gemeinsamen Pflanzen der Rotbuchen im Klever Reichswald.

Jugendliche und deren Betreuer beim gemeinsamen Pflanzen der Rotbuchen im Klever Reichswald.

Foto: Markus van Offern

"Diese Aktion ist nicht nur ein Beitrag zur Umwelt, sondern auch ein Beleg für das Zusammenwachsen und lebendige Miteinander zweier benachbarter Nationen." Mit diesen Worten begrüßte Hubertina Croonenbroek, erste stellvertretende Landrätin des Kreises Kleve, etwa 70 niederländische und deutsche Schüler, die zum 18. Baumfesttag in den Klever "Tiergartenwald" gekommen waren, um gemeinsam 1500 junge Rotbuchen zu pflanzen. Eingeladen hatten das Regionalforstamt Niederrhein und der niederländische Nationalpark "De Maasduinen". Die jährlich stattfindende Pflanzaktion unter dem Motto "Bäume kennen keine Grenzen" wird immer abwechselnd auf niederländischem und deutschem Boden durchgeführt und von der Euregio Rhein-Waal finanziell unterstützt.

Der Vormittag im Wald begann für die elf- und zwölfjährigen Schüler zunächst mit einem zweisprachigen Quiz. Sie teilten sich in Kleingruppen, bestehend aus deutschen und niederländischen Kindern, auf und wurden jeweils von Mitarbeitern der verschiedenen Naturschutzbehörden, Förstern und Forstwirten des Landesbetriebes Wald und Holz NRW betreut. Diese Pflanzhelfer mussten hier und da auch als Dolmetscher einspringen. "Welche Tiere und Insekten leben im Reichswald? Welche Schicht befindet sich zwischen Baumschicht und Krautschicht? Aus welchem Holz werden eigentlich Holzschuhe gemacht?" waren nur einige der zu beantwortenden Fragen. Beim Pflanzen der Bäume schließlich gab es keine Verständigungsprobleme. "Zeichensprache geht auch", sagt Lukas Güdden. Er geht in die sechste Klasse der Gesamtschule Kleve. Daphne Remmen von der Basisschool De Fontein aus Bergen hält den Buchensetzling in eins der vorbereiteten Pflanzlöcher, während Lukas mit dem Spaten Erde anschaufelt. Andris Arts, Förster aus Bergen, betreut die Gruppe. "Eine gute Aktion. Jeder Mensch sollte im Leben mindestens einen Baum gepflanzt haben, das versuchen wir auch in Bergen mit ähnlichen Veranstaltungen zu erreichen", berichtet er. Auch Antoon Splinter, stellvertretender Bürgermeister von Bergen, begrüßt den Baumfesttag. "Ihr werdet euch ein Leben lang daran erinnern, dass ihr hier im Reichswald Bäume gepflanzt habt", sagte er in seiner Rede an die Kinder. "Dass die Aktion sozusagen "grenzenlos" ist, macht sie zu einer ganz positiven Sache", betont Antoon Splinter.

Neben der grenzüberschreitenden Bedeutung hilft die Pflanzaktion auch dem Wald. Axel Vieting vom Forstamt Niederrhein erklärt, der Waldboden sei teilweise sehr mit Brombeeren überwuchert, daher könnten die Buchen sich nicht mehr so gut auf natürliche Weise aussäen. Man habe daher in dem Areal der Pflanzung vorher die Brombeeren entfernt. Die Jungpflanzen stünden nun recht dicht beieinander, damit sie besonders in die Höhe und nicht in die Breite wachsen.

Zur Erinnerung an den Baumfesttag wurde zusätzlich noch eine vier Meter hohe Stieleiche gepflanzt und eine Erinnerungstafel enthüllt, die Herbert Nowak aus Holz gefertigt hat. Der ehemalige Forstamtsmitarbeiter macht dies seit 17 Jahren.

Nach der Pflanzarbeit gab es für die jungen Waldarbeiter zur Stärkung noch Brötchen und eine warme Suppe. Lupenbecher, Nistkästen und andere naturbezogene Preise für die Teilnahme am Quiz wurden ebenfalls verteilt.

(ath)
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