Kleve Bagger reißen „Münze“ ab

Kleve · Die Häuser des alten Kinderheims Münze neben den barocken Gartenanlagen in der Stadt Kleve werden nach dem Umzug des Heims abgerissen. Das Terrain soll in die Parks der Stadt integriert werden und Platz für Parkplätze bieten

Hoch aufgetürmt ist der Bauschutt auf dem umzäunten Platz: Betonbrocken, aus denen der Bewehrungsstahl in irren Verrenkungen in die Leere greift, Ziegelsteine, Putzbrocken. Im Hintergrund schaut ein Haus mit dunklen Fensterhöhlen auf die Schutthalde: In den ersten Tagen im neuen Jahr wird auch das letzte Haus des ehemaligen Kinderheims Münze hinter dem gleichnamigen Restaurant in den Parkanlagen Kleves dem Erdboden gleichgemacht sein. Damit zieht der Bagger den Schlussstrich unter die Geschichte des Kinderheims hier am Rande der Stadt. Schon vor Wochen sind die letzten Wohngruppen in neue Häuser in der Stadt umgezogen (wir berichteten).

"Wir werden das Terrain wieder in die Parkanlagen integrieren. Denn die Garten- und Parkanlagen Kleves sind uns weiter wichtig, und wir werden auch weiterhin in diese nicht nur für Kleve bedeutenden Anlagen investieren", sagte jetzt Kleves Kämmerer Willibrord Haas im RP-Gespräch. Dort, wo die Häuser seit den 60er Jahren den Kindern ein Zuhause gaben, soll aber nicht nur Park entstehen.

Einstimmig gab der Rat den Auftrag an die Verwaltung, hier diverse Dinge zu prüfen: Zunächst sollen weitere Parkplätze auf der Fläche unmittelbar hinter dem Gasthaus in dem ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Hotels Styrum geschaffen werden. "Die müssen natürlich so in den Park integriert, dass das Ganze zu den Anlagen passt", sagt Haas. Sie sollen vor allem die Parkplatznot an den Parkanlagen und am Museum mindern. Wie viele Parkplätze das werden, ist noch unklar.

"Das wird noch geprüft, aber es soll nur die Fläche unmittelbar hinter dem Restaurant sein", erklärt der Kämmerer. Weiterhin sollen dort Toilettenhäuschen oder eine Toilettenanlage für die Besucher des Parks aufgestellt werden — was von vielen Klevern immer wieder angemahnt worden war. Auch hier ist zu klären, wie diese Bauteile vernünftig in die Anlagen eingefügt werden können. All das soll dann in einer der nächsten Sitzungen im Bauausschuss vorgestellt und beraten werden.

Altenheim

Die weitere Fläche wird Park - wie der aussehen soll, das wird das zuständige Amt ebenfalls prüfen. Denn nicht nur die Fläche der Kinderheimhäuser und des daran anschließenden Spiel- und Bolzplatzes soll wieder in die Parkanlagen integriert werden. Als nächstes soll das Altenheim Haus Simon niedergerissen und dessen Fläche ebenfalls Teil der Parkanlagen werden. An dieser Stelle stand einstmals ein historisches Hotel in der Nachfolge des "Fontänenmeisterhäuschens".

"Unser Ziel ist es, spätestens zum Wechsel 2008/2009 die historischen Parkflächen in Kleve arrondiert zu haben", plant Haas.

(RP)
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