Bedburg-Hau Bedburg-Hau: Die Durchfahrt durchs Klinikgelände kommt

Bedburg-Hau · Für Bedburg-Hau und besonders die Bürger in Hau und Schneppenbaum ist es ein Meilenstein: Die lang ersehnte Ost-West-Verbindung quer durch die LVR-Klinik wird wohl kommen.

Völlig überraschend tauchte das Thema auf der Tagesordnung der jüngsten Ratssitzung auf. Dann ging alles ganz schnell: Der Rat beschloss einstimmig, dem Landschaftsverband Rheinland den Neubau eines Patientengebäudes zu genehmigen. Im Gegenzug wird der LVR der Gemeinde die Buchenallee übertragen.

Der Hintergrund: Zuletzt waren der LVR auf der einen Seite und Gemeindeverwaltung und Politik in Bedburg-Hau auf der anderen Seite auf Konfrontationskurs. Der LVR will ein Patientengebäude, ein Pförtnergebäude und eine Sicherungszaunanlage auf dem Gelände der LVR-Klinik, im Bereich Südlicher Rundweg/Buchenallee bauen. Doch Politik und Verwaltung meldeten große Bedenken an: Wenn der Bau des neuen Patientengebäudes realisiert werden würde, stünde die Buchenallee als Straße nicht mehr zur Verfügung. Damit wäre die für die Gemeinde so wichtige Verbindung zwischen Hau und Schneppenbaum zerschnitten. Im November 2016 beschloss der Rat eine Veränderungssperre für den Bebauungsplan "Rheinische Kliniken". Und im Juli 2017 stimmte der Gemeinderat einstimmig gegen die Bauvorhaben des Landschaftsverbands.

Verhandlungen im Hintergrund haben dann jedoch zu einer Annäherung geführt. Nun erteilte der Rat einstimmig sein Einvernehmen zu den LVR-Plänen. Der Preis für den Landschaftsverband: Er gibt die Straßen "Am Gutshof/Nördlicher Rundweg" und "Buchenallee" an die Gemeinde ab, so dass diese als öffentliche Verkehrswege genutzt werden können. Die Verwaltung legte einen Plan für den Ausbau der Verbindung quer durch das Klinikgelände zwischen Hau und Schneppenbaum vor, der Rat stimmte zu. Der LVR hat den allerdings noch nicht abgesegnet. Aus seiner Sicht ist die Sicherheit der Klinik-Bewohner und Angestellten am wichtigsten, möglicherweise befürchtet man beim Landschaftsverband, dass eine stark befahrene Durchfahrtstraße dem entgegenläuft.

Deswegen soll die Durchfahrt als Tempo-30-Bereich ausgewiesen werden. Blumenkübel und Verengen sollen eingerichtet werden und dafür sorgen, dass dort nicht gerast wird. Ein Geschwindigkeitsmessgerät und die Beschränkung der Durchfahrt auf Fahrzeuge bis zu einem Gewicht von 7,5 Tonnen (also keine großen Lkw) sind ebenfalls geplant.

An der Kreuzung Buchenallee/Nördlicher Rundweg soll ein kleiner Kreisverkehr gebaut werden. Die Verwaltung, so ist zu hören, hält die Umsetzung der Maßnahmen Anfang 2018 für realistisch.

(RP)
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