Bedburg-Hau-Moyland Interessent für das Golfresort Moyland

Bedburg-Hau-Moyland · Mit dem Spielbetrieb könnte es schon zu Beginn der kommenden Saison weitergehen. Ein Konsortium aus den benachbarten Niederlanden soll den Platz übernehmen wollen. Erstmal sind jedoch hohe Investitionen notwendig.

 Derzeit wird auf dem Golfresort-Gelände eifrig gearbeitet. Der Platz soll wieder fit für den Spielbetrieb gemacht werden.

Derzeit wird auf dem Golfresort-Gelände eifrig gearbeitet. Der Platz soll wieder fit für den Spielbetrieb gemacht werden.

Foto: Gottfried Evers

Totgesagte leben länger. Dieser Spruch scheint sich derzeit in Moyland zu bewahrheiten. Denn offenbar haben sich Investoren gefunden, die das Golfresort weiterführen wollen. Nach RP-Informationen handelt es sich dabei um drei Niederländer. Sie sollen zu einem Konsortium gehören, das im Nachbarland bereits eine Vielzahl an Golfplätzen betreibt.

Im August 2014 hatte das Golfresort unter Insolvenz angemeldet. Betreiber war damals der Investor Sander van Geldern, der nach eigenen Angaben rund zehn Millionen Euro in Moyland investiert hat. Er hatte hochtrabende Pläne, wollte das Areal zu einem Luxus-Golfresort ausbauen. 70 Millionen Euro hätte der Niederländer investieren wollen. Doch dazu kam es nicht, stattdessen folgte die Insolvenz. Seitdem darbt das Gelände vor sich hin. Eine Investorengruppe rund um den Gocher Ralf Billion hatte zwischenzeitlich angekündigt, die Anlage zu übernehmen, dann aber einen Rückzieher gemacht.

 Im kommenden Frühjahr könnten wieder Abschläge erfolgen.

Im kommenden Frühjahr könnten wieder Abschläge erfolgen.

Foto: Evers

Eigentümer des Grundes ist Baron Adrian von Steengracht. Er war in den vergangenen Tagen für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Von Steengracht hatte jedoch immer betont, dass er trotz der Insolvenz an der Golfanlage festhalten wolle. "Ein Verlust wäre eine große Enttäuschung", sagte der Baron unlängst.

Dazu kommt es nun wohl nicht. Denn auf dem Gelände des Golfresorts wird bereits wieder fleißig gearbeitet. So sind Garten- und Landschaftsbauer derzeit damit beschäftigt, den Platz wieder auf Vordermann zu bringen. Das ist auch bereits Bedburg-Haus Bürgermeister Peter Driessen aufgefallen. "Der Platz befindet sich in einem solch guten Zustand wie lange nicht mehr", sagte Driessen auf RP-Anfrage. Er würde sich sehr freuen, wenn der Spielbetrieb in Moyland unter einem neuen Betreiber wieder anlaufen würde. "Das bringt Arbeitsplätze", betont der Bürgermeister.

Bis es soweit ist, werden die neuen Betreiber wohl noch viel zu investieren haben. Branchenkenner gehen davon aus, dass eine Summe von rund 200 000 Euro realistisch ist, um den Platz wieder bespielbar zu machen. Auch die anfallenden Betriebskosten sind erheblich: Ähnliche Golfplätze verschlingen im laufenden Betrieb mindestens eine Million Euro jährlich.

Dieses hohe wirtschaftliche Risiko hat letztlich auch den Vorstand des in unmittelbarer Nähe liegenden Landgolfclubs Moyland (LGC) abgeschreckt. In einem Schreiben informierte er die LGC-Mitglieder nun darüber, dass er sich überlegt hatte, das Golfresort zu pachten und es als Betreiber zu übernehmen. Doch man habe sich dagegen entschieden. Begründung: Es sei "schwierig [...], einen Golfplatz zu betreiben und wirtschaftlich zu führen." Das "zeigen die vielen bisherigen unterschiedlichen Eigentümer des Golfresorts sowie die Insolvenzen", heißt es in dem Schreiben.

Vor diesem Hintergrund bleibt zu hoffen, dass das niederländische Konsortium genügend finanziellen Spielraum für ein langfristiges Engagement mit sich bringt.

(RP)
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