Kleve Beim eoc. kontrolliert die Stadt

Kleve · Auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums in der Klever Oberstadt werden keine überhöhten Verwarngelder kassiert. Nutzer müssen eine Parkscheibe stellen.

 Freies Parken gehört für die Märkte rund um das eoc. zum Geschäftsmodell. Wegen vieler Dauerparker wurde eine Parkscheibenregelung eingeführt.

Freies Parken gehört für die Märkte rund um das eoc. zum Geschäftsmodell. Wegen vieler Dauerparker wurde eine Parkscheibenregelung eingeführt.

Foto: Gottfried Evers

Knöllchen auf einem privaten Parkplatz müssen nicht zwingend von einem privaten Dienstleister kommen, der oftmals, wie bislang bei Kaufland in Goch, bis zu 200 Prozent mehr nimmt, als der öffentliche Bußgeldkatalog hergibt. Der sieht nämlich beim Parken ohne die vorgeschriebene Parkscheibe zehn Euro (für die erste halbe Stunde) Verwarngeld vor, in Goch wurden 30 Euro abkassiert (wir berichteten).

Beim Elefanten Oberstadt Centrum (eoc.) auf dem ehemaligen Elefanten-Gelände an der Hoffmannallee in Kleve hat man einen anderen Weg gewählt: "Ein privater Anbieter war keine Alternative für uns", sagt Jochen Koenen von Zevens-Grundbesitz, die das eoc. projektiert hat und verwaltet. Als klar war, dass der große Parkplatz zwischen Edeka und dem alten Elefanten-Verwaltungsbau zu stark von Dauerparkern in Anspruch genommen wurde und eine Parkscheibenreglung eingeführt werden sollte, ging Koenen auf die Stadt Kleve zu.

"Wir wollten eine faire, verlässliche Lösung", sagt Koenen. Und zwar in einem Verfahren, das für die Kunden des eoc. akzeptabel sei. Man wolle vornehmlich ja freies Parken anbieten, was mit der Parkscheibe auch gewährt sei, betont Koenen. Und wer vergisst, die Parkscheibe zu stellen, soll nicht durch ein überzogenes Bußgeld verschreckt werden. Der Kunde soll ja wiederkommen. "In Absprache mit der Stadt haben wir eine entsprechende Vereinbarung ausgearbeitet", sagt Koenen. So sei der Parkplatz am eoc. auch an das Parkleitsystem der Stadt angeschlossen. Koenen weiß aber auch, dass es nicht allein in der Hand der Immobilienbesitzer liegt, wer die Parkplätze kontrolliert. So projektierte Zevens das kleine Quartier am ehemaligen Schweizerhaus mitsamt einem Penny-Markt. Doch der Discounter bestand am Schweizerhaus auf einen privaten Anbieter, der die Parkplätze kontrolliert. "Darauf haben wir nur bedingt Einfluss. Beim eoc. sind ja eine ganze Reihe von Geschäften angesiedelt worden, da konnten wir entscheiden, wie wir verfahren wollen", sagt Koenen.

"Wir haben für das eoc. einen Beschilderungsplan für den großen Parkplatz ausgearbeitet", sagt Ralph van Hoof, Leiter des Fachbereichs Öffentliche Sicherheit und Ordnung der Stadt Kleve. Außerdem blieb eine Reihe für die in den Bereichen des eoc. beschäftigten Mitarbeiter als Dauerparker frei. Nachdem die Schilder aufgestellt wurden, haben die städtischen Mitarbeiter zunächst "gelbe Karten" verteilt: Die Mahnung, dass man ohne Parkscheibe ein Verwarngeld bekomme, man aber noch eine Karenzzeit einräume, ehe man kassiere. Danach wurde es ernst. Die Einnahmen tragen die Kosten, ein kleiner "Gewinn" fließt in die Stadtkasse.

Van Hoof erklärt, dass die Stadt verpflichtet sei, auf Wunsch eines Parkplatzbetreibers die Bewirtschaftung zu übernehmen. Es müsse nur ein Antrag gestellt und die Schilder nach StVO aufgestellt werden. Dennoch würden aber manche Parkplatzbetreiber auf eine private Parkraumbewirtschaftung zurückgreifen. Warum auch immer.

(RP)
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