Kalkar Benefiz-Konzerte für Kalkars neuen Flügel

Kalkar · 29 000 Euro müssen für ein Vorführmodell aus dem japanischen Hause Kawai aufgebracht werden. Zur Finanzierung des neuen Instruments wird an Tasten-Patenschaften und Spenden gedacht.

 Klavierbauer Georg Neinhuis hatte die Qualität des bisherigen Flügels im rathaus getestet - das Ergebnis war recht unbefriedigend.

Klavierbauer Georg Neinhuis hatte die Qualität des bisherigen Flügels im rathaus getestet - das Ergebnis war recht unbefriedigend.

Foto: Evers

Das Argument "kein Geld" scheint überwunden: Die Stadt Kalkar hat einen neuen Flügel für den Ratssaal gefunden. Das Instrument aus dem japanischen Hause Kawai soll 29 000 Euro kosten und unter anderem über eine Konzertreihe finanziert werden. Es handelt sich um einen Vorführ-Flügel, der deshalb gut 5000 Euro günstiger ist als ein fabrikneues Instrument, erklärt Harald Münzner, Chef des Kulturamts.

Schon lange hatten Musikfreunde den Zustand des über 100 Jahre alten Ibach-Flügels beklagt. Der sei zwar für Hobbymusiker durchaus noch zu gebrauchen, für Konzerte aber kaum mehr, hatten auch Fachleute befunden. Doch das Geld dafür fehlte. Wilfried van Haag als engagierter Bürger und Teilnehmer der Kulturszene wollte schon einen Vergleich des alten und eines neuen Flügels initiieren, aber bereit dazu, sich die Sache aus der Hand nehmen zu lassen, war die Stadt auch nicht. Deshalb erarbeitete Münzner gemeinsam mit Klavierbauer Georg Neinhuis und Professor Boguslaw Jan Strobel ein Finanzierungskonzept. Die Politiker haben es im jüngsten Kulturausschuss ohne Gegenstimme befürwortet.

Das ist geplant: Der Flügel wird im Februar zur Verfügung gestellt, muss aber erst neun Monate später bezahlt werden. "Wir wollen den Karneval noch abwarten, damit das neue Instrument beim Feiern keinen Schaden nimmt", erklärt Münzner. Sobald der Kawai-Flügel da sei, gebe es Benefizkonzerte, bei denen sicherlich einiges zusammenkomme. Noch vor Weihnachten würden die Termine festgezurrt - fünf bis sieben sollen es werden. Die Akteure: Max Philip Klüser, Benjamin Mead, ein Jazz-Trio, wahrscheilich Lev Vinocour sowie Stanislaw Bunin. Auch die Kreismusikschule wolle sich einbringen.

"Den alten Ibach, der Privatleuten sicherlich noch gute Dienste tun wird, wollen wir versteigern", erklärt der Mann aus der Verwaltung und nimmt vorsichtig einen Gewinn von 1500 Euro an. Er rechnet weiter mit einigen Großspenden, die 10- bis 12 000 Euro einbringen sollen, und hat die Idee, Patenschaften für die einzelnen Tasten zu vergeben. So ein Flügel hat 88 Tasten - bei zehn Euro "pro Ton" wären das 3300 Euro.

Für die Saison 2017/18 sind jedenfalls wieder eine Konzertreihe, das Studentenmusikfestival, Musik-Kabarett, ein Liederabend, Jazz und Familienkonzerte fest eingeplant.

(RP)
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