Kreis Kleve Berufsorientierung für Achtklässler

Kreis Kleve · Landrat Wolfgang Spreen will Unternehmen für KAoA gewinnen.

Es ist eine der entscheidendsten Fragen im Leben: Welchen Beruf möchte ich ausüben und welche Ausbildung brauche ich dafür? Zwar gewähren "Schnuppertage" oder Tagespraktika Jugendlichen erste Orientierung, verbindlich sind sie für Achtklässler aber nicht. Das soll sich mit dem Landesvorhaben "Kein Abschluss ohne Anschluss" (KAoA) nun ändern.

Auch im Kreis Kleve sollen Achtklässler aller weiterführenden Schulen so Überblick über ihre Neigungen und Fähigkeiten sowie Einblick in die entsprechenden Betriebe bekommen. Voraussetzung ist: Mehr als 6000 Plätze in Betrieben werden ab Februar 2017 dafür gebraucht. Landrat Wolfgang Spreen wirbt um Mitwirkung und betont die beidseitigen Vorteile: "Jedes Unternehmen braucht Fachkräfte, die jedoch sind aufgrund des demografischen Wandels immer schwieriger zu finden", sagt Spreen. Umso wichtiger sei es also, früh Kontakt zu Jugendlichen aufzunehmen, um deren Interesse für eine Ausbildung zu wecken. Auch die Zahlen der Ausbildungsabbrüche machten deutlich, wie wichtig die berufliche Orientierung sei. "Bricht ein Jugendlicher seine Ausbildung ab, weil er merkt, dass der Beruf nichts für ihn ist, ist das für beide Seiten ein Problem", so Spreen. "Doch wer kennt in der achten Klasse schon das Spektrum der Berufe", fragt er rhetorisch. Ziel sei es deshalb, die Jugendlichen bei der Berufswahl sicherer zu machen.

Das geschieht in mehrerer Schritten: Nach den Sommerferien nehmen die Achtklässler an einer Potenzialanalyse durch die freien Bildungsträger teil, bei der in Gesprächen - auch mit den Lehrern - Fähigkeiten und Neigungen ermittelt werden. Ab Februar beginnen dann die sogenannten Berufserkundungstage: "Dabei darf jeder Schüler in drei Betrieben für jeweils einen Tag reinschnuppern und so drei Berufsfelder kennenlernen", sagt die KAoA-Koordinatorin in Kleve, Zandra Boxnick. Die Platzvergabe läuft über ein Buchungsportal unter www.kaoa-praxis-kries-kleve.de. Einblicke in die Arbeitsabläufe und praktische Übungen sind ebenso möglich wie Gespräche mit dem Chef oder den Beschäftigten.

"Der Aufwand ist für die Betriebe überschaubar", betont Spreen. Bei Interesse jedoch kann in der Jahrgangsstufe neun ein 14-tägiges Praktikum daraus resultieren.

(beaw)
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