Bedburg-Hau-Moyland Beuys-Preis für Forschung wird heute im Schloss verliehen

Bedburg-Hau-Moyland · Es geht um das Wort bei Beuys, um die Sprache in seiner Kunst, es geht um die Frage wie Beuys den Film als Form versteht (oder nicht) und es geht um die Beschaffenheit der beuysschen Braunkreuzfarbe.

Gleich drei Preisträger zeichnet der Joseph Beuys Preis für Forschung in diesem Jahr aus. Die mit 10 000 Euro dotierte Wissenschaftsauszeichnung geht an Marianne Wagner und Ulf Jensen, die mit jeweils 5 000 Euro für ihre Dissertationen zu Beuys geehrt werden. Der neu eingerichtete und mit 1500 Euro dotierte Joseph-Beuys-Spezialpreis geht an Ole Valler.

Valler schrieb seine Bachelorarbeit an der Hochschule Rhein-Waal über die Braunkreuzfarbe und studiert inzwischen den Masterstudiengang Bionik. Marianne Wagner promovierte an der Universität Bern und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunsthaus Aargau. Ulf Jensen schrieb seine Promotion an der Humboldt Uni Berlin, ist dort wissenschaftlicher Mitarbeiter. Er kam zu Beuys, als er an der großen Beuys-retrospektive von Marion Ackermann in der Kunstsammlung NRW arbeitete.

Verliehen wird der Preis am Samstag um 18 Uhr im Museum Schloss Moyland im Beisein der stellvertretenden NRW-Ministerpräsidentin, Schulministerin Sylvia Löhrmann. Die Laudatio hält Prof. Dr. Uwe Schneede, ehemals Leiter der Kunsthalle Hamburg. "Die Jury ehrt damit zwei gleichwertig hochkarätige Forschungsbeiträge zum Werk von Joseph Beuys und vergibt zusätzlich einen Spezialpreis für eine Arbeit, die mit ihrem naturwissenschaftlichen-interdisziplinären Ansatz überzeugt", sagte Museumsdirektorin Dr. Bettina Paust gestern bei der Vorstellung der Preisträger. Es sei toll, dass ein Kunstmuseum die Nähe zur Wissenschaft suche. Das sei ebenso ungewöhnlich wie vorbildlich, dankte Marianne Wagner für die Zusammenarbeit zwischen Museum und Forschung.

Hans Geurts, Vorsitzender des Fördervereins, bestellte Grüße von Eva Beuys, die jeden unterstütze, der Beuys Werk schütze, zitierte der Fördervereinsvorsitzende die Künstlerwitwe. Und genau das mache die Stiftung mit dem Preis, so Geurts. Frank Ruffing, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Kleverland, die den Preis mit der Stiftung vergibt, unterstrich die Einmaligkeit dieses Preises: Es gebe viele Kunstpreise, aber nur einen Forschungspreis zu einem Künstler. (Ausf. Bericht folgt auf Lokale Kultur)

(RP)
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