Kleve Bilder von Bäumen und Platinen

Kleve · Künstler aus Köln, Straelen und Arnheim an der Klever Bahnhofstraße

 Peter Krynen und Tina Tonagel neben einem Gemälde von Heiner Geisbe v.l.

Peter Krynen und Tina Tonagel neben einem Gemälde von Heiner Geisbe v.l.

Foto: matthias Grass

Lämpchen leuchten, ein Teil des Bildes bewegt sich, klappt von einem verborgenen Motor geräuschvoll angetrieben auf oder wird wie eine Plattform nach vorne herausgeschoben. Eins ihrer Bilder erinnert mit seinen dünnen Linien und den so exakt verteilten Quadraten an eine Platine. Es ist auch programmiert wie eine Platine. Für den Elektromotor im Verborgenen, der die beweglichen Teile antreibt, und für die Beleuchtung der Lämpchen.

 Ein kinetisches Bild von Tina Tonagel im Projektraum.

Ein kinetisches Bild von Tina Tonagel im Projektraum.

Foto: mgr

Tina Tonagels Technik-Bilder begrüßen die Besucher in der neuen Ausstellung des Projektraum-Bahnhof25 direkt am Eingang. Weiß, unscheinbar und doch ungemein präsent in ihrer Beweglichkeit und ihrer Geräuschkulisse. Die kommt nicht von ungefähr, denn Tonagel ist auch Musikerin und lädt zur Performance im Projektraum zu den Kreis Klever Kulturtagen mit Arnheimer Musikern am Samstag, 12. Mai. Tonagel programmiert die Prozessoren ihrer Bilder, lötet und tüftelt an der beweglichen Technik ihrer kinetischen Installationen, sagt Elisabeth Schink vom Projektraum.

Samstag wurde die Ausstellung an der Klever Bahnhofstraße eröffnet, die dieses Mal drei ganz unterschiedliche Künstler vereint. Neben den kinetischen Bildern Tonagels hat Heiner Geisbe aus Straelen seine großformatigen Bilder von alten Bäumen platziert. Er versucht frei nach Nietzsche, noch eine Welt zu entdecken: die der alten Bäume in botanischen Gärten, die er auf seine Bilder holt. Zuvor skizziert er vor Ort, fotografiert, komponiert dann aber wie die romantischen Maler die Motive zum Gemälde in seinem Atelier.

Bleiben schließlich Peter Krynens fantastische Keramiken. Keramiken von Alltagsgegenständen - sei es der Kabelbinder oder die Motorsäge oder der große, in der Ecke liegende Lichtschalter. Alles Keramik als Werke, die einen anderen Maßstab vorschlagen, "wie ein skalierte Installation", sagt Krynen.

(mgr)
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