Kleve-Kellen Bio-Geflügel aus Kellen ist auf dem Markt

Kleve-Kellen · Drei landwirtschaftliche Betriebe aus dem Klever Vorort haben sich zusammengetan. Sie züchten und vermarkten Gänse, Enten und Hühner. Wichtig ist ihnen, dass es den Tieren gut geht und diese keinen Stress haben.

Dorothea Johanns, Sophia Johanns, Malte Baumeister und Johan Vingerhoet (von links) vor dem "Hühnermobil", das an einen Traktor festgemacht werden kann. Es möglicht ein Umsetzen der Tiere auf der Wiese beziehungsweise von Wiese zu Wiese.

Dorothea Johanns, Sophia Johanns, Malte Baumeister und Johan Vingerhoet (von links) vor dem "Hühnermobil", das an einen Traktor festgemacht werden kann. Es möglicht ein Umsetzen der Tiere auf der Wiese beziehungsweise von Wiese zu Wiese.

Foto: Gottfried Evers

Große und grüne Wiesen sowie ein schöner und sauberer Stall gehören zu freilaufenden und glücklichen Hühnern einfach dazu. Doch die Realität sieht oftmals anders aus, so dass sich der Verbraucher nicht immer sicher sein kann, ob er ein ökologisches Produkt bekommt. Regionale Produkte sind auch deshalb bei vielen sehr beliebt. Eine ganz besondere Form dessen bieten nun drei zusammenarbeitende landwirtschaftliche Kellener Bio-Betriebe an. Denn bei ihnen stammt vom Futter über die Aufzucht bis zur Endvermarktung alles aus dem Kellener Raum.

Unter dem Namen "Kellener Bio-Land Geflügel" verkaufen sie künftig Geflügel, das den Namen des Klever Ortsteils wirklich tragen darf. "Die drei Betriebe sind alle in Kellen, deshalb passt der Name gut. Wir sind aber keine klassische Betriebsgemeinschaft, sondern arbeiten für dieses Produkt einfach nur zusammen", sagt Ulrike Vingerhoet, welcher der Aldenhof am Kellener Banndeich gehört. Dort züchtet sie die Bio-Gänse und Enten.

Sven Johanns vom Verheyens Hof hat ein sogenanntes Hühnermobil, das an einen Traktor festgemacht werden kann, gebaut und züchtet damit Hühner heran. Das Hühnermobil ermöglicht ein Umsetzen der Tiere auf der Wiese beziehungsweise von Wiese zu Wiese. "Hühner sind das ganze Jahr draußen. Mit dem Hühnermobil sind wir mobil und können sie umsetzen", erklärt Johanns die Entscheidung für ein solches Gefährt. Eine zu lange Nutzung des immer gleichen Außengeheges sei für Hühner aus hygienischen Gründen schließlich nicht gut. Das Hühnermobil erhöhe folglich die Tiergesundheit und den Umweltschutz.

Beides spielt auch in Sachen Nahrung eine wichtige Rolle, weshalb sich der Prickenhof ("die am Deich") der Familie Sonderfeld um die Nahrung der Tiere kümmert. "Das ist eine Vertrauenssache. Sie versorgen uns mit Gräsern und Getreide. Wir arbeiten alle Hand in Hand zusammen", unterstreicht Vingerhoet.

Das Wohlergehen ihrer Tiere steht eben an oberster Stelle. "Das Tierwohl ist uns sehr wichtig. Durch ein geschlossenes System sowie unsere Regionalität vom Futter bis zur Endvermarktung - das unterscheidet uns von anderen Anbietern - können wir sichergehen, dass es den Tieren gut geht und sie keinen Stress haben", sagt Vingerhoet.

Schon Mitte Mai sind die ersten Hühner, die anders als die Gänse und Enten das ganze Jahr über im Angebot sind, eingezogen. Mehr als 300 Tiere sollen es allerdings vorerst nicht werden.

"Wir wollen erst mal in einer kleinen Größenordnung anfangen", sagt Ulrike Vingerhoet, die auch Unterstützung durch ihren Sohn Johann erhält. Die drei landwirtschaftlichen Kellener Bio-Betriebe haben mit dieser Form der reinen Regionalität aber etwas bislang Einmaliges im Klever Raum geschaffen. "In unserem Stadtgebiet gibt es so etwas bislang noch nicht", sagt Sven Johanns.

Das Gleiche gelte auch für das Hühnermobil, das zurzeit lediglich im Süden des Kreises Kleve Verwendung findet.

(RP)
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