Kleve/Münstler Bistum will Wilhelm Frede seligsprechen lassen

Kleve/Münstler · Der Diplomat, der beim niederländischen Konsulat in Kleve arbeitete, starb vor 75 Jahren im KZ Sachsenhausen.

Der Bischof von Münster, Felix Genn, hat am Montag das Verfahren zur Seligsprechung des im KZ Sachsenhausen umgekommenen Diplomaten Wilhelm Frede eröffnet. Wegen seiner "tiefen religiösen Überzeugung" sei Frede, der beim niederländischen Konsulat in Kleve arbeitete, nach 1933 immer wieder in Konflikt mit den Nationalsozialisten geraten, erklärte das Bistum Münster. Er sei im November 1941 verhaftet worden und vor genau 75 Jahren, am 13. März 1942, gestorben.

Der Diplomat sei erfroren, weil er dem Bericht eines Mithäftlings zufolge von Angehörigen der SS an eine Wand gehängt und mit Wasser überschüttet wurde, hieß es weiter. Bereits bald nach seinem Tod habe in der Kirche die Verehrung Fredes begonnen. Unter anderem werde im St.-Viktor-Dom in Xanten und der Basilika St. Marien in Kevelaer an ihn erinnert. In Kleve seien eine Straße, eine Schule und ein Sportplatz nach Frede benannt.

Eine Untersuchung auf Bistumsebene, wie sie für Frede begonnen hat, steht nach Angaben der Diözese Münster in der katholischen Kirche am Beginn eines Seligsprechungsverfahrens. Unterlagen und Dokumente, die in Münster zusammengetragen und erarbeitet werden, müssen nach Rom gebracht werden. Die abschließende Entscheidung trifft der Papst.

Voraussetzung für eine Seligsprechung sei "die Anerkennung eines besonders tugendhaften Lebens", das die Person "verehrungswürdig" mache, hieß es. Hinzukommen müsse das Erleiden des Märtyrertodes oder ein nachgewiesenes Wunder, das Gott auf Fürsprache der Person gewirkt habe.

(RP)
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