Blitzmarathon 2015 in Kleve "Ich muss dringend auf die Toilette"

Kleve · Am Donnerstag findet in vielen Ländern Europas der Blitzmarathon statt. Auch in Kleve sind bereits einige Autofahrer durch die Radarfalle gefahren. Eine Kleverin hatte es besonders eilig, sie musste dringend auf die Toilette.

Blitzmarathon 2015 Kleve
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Es ist 11.25 Uhr, Werner Michajlezko, Polizist aus Kleve, winkt mit seiner signalroten Kelle eine Autofahrerin an den Straßenrand. Die Frau bremst, ihr angespanntes Gesicht verrät, dass sie böses ahnt: "47 km/h, anstatt der erlaubten 30 km/h, das macht ein Verwarnungsgeld von 25 Euro", sagt Michajlezko. Die Autofahrerin hatte wohl nicht auf das Tachometer geachtet: "Doch so viel? Das habe ich gar nicht gemerkt", sagte die Kleverin. Doch das Gerät lügt nicht.

In der Zeit von sechs bis elf Uhr morgens wurden im Kreis Kleve die Geschwindigkeiten von 3426 Fahrzeugen gemessen, davon bekamen elf Fahrer eine Anzeige und 112 Fahrer mussten ein Verwarnungsgeld bezahlen, teilte Polizeisprecherin des Kreises Kleve, Manuela Schmickler, am Donnerstag mit. Es ginge bei dem Blitzmarathon nicht darum, möglichst viele Gelder einzunehmen. Vielmehr wolle man mit der Aktion in das Bewusstsein der Fahrer dringen. "Unfälle mit Fußgängern und Radfahrern werden zu 50 Prozent von den Autofahrern verursacht. Jedoch sind es immer die Fußgänger und Radfahrer, die bei den Unfällen verletzt werden, nicht die Autofahrer", sagt Schmickler.

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Die Klever Temposünderin hatte jedoch eine simple Erklärung für ihre zu schnelle Fahrt: "Ich muss ganz dringend auf die Toilette, darf ich jetzt bitte weiterfahren?". Nachdem das Verwarnungsgeld bezahlt war, durfte sie ihre Fahrt fortsetzen.

Auf bis zu 1000 Meter Entfernung kann die Polizei mit Radar-Messgeräten Geschwindigkeiten überprüfen. Durch das Objektiv lassen sich jedoch nicht nur Temposünder ausmachen: "Werner, der Ducato-Fahrer da hinten ist nicht angeschnallt", ruft Polizist Jürgen van Os seinem Kollegen zu. "Natürlich werden auch solche Ordnungswidrigkeiten während des Blitzmarathons geahndet. Wir schauen hier nicht nur auf die Geschwindigkeit", sagt Schmickler.

(skr)
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