Kreis Kleve Bodenfrost pünktlich zur Grünkohlwoche

Kreis Kleve · Das leckere Wintergemüse schmeckt jetzt so richtig gut. Rund 50 Gaststätten und Restaurants im Kreis Kleve beteiligen sich an der Werbewoche, organisiert von der Kreis-Wirtschaftsförderung. Der Startschuss fiel im Rilano-Hotel Kleve.

 Thomas Kolaric und Hans-Josef Kuypers (vorne von links) mit den Touristikern der Kommunen und anderen Unterstützern.

Thomas Kolaric und Hans-Josef Kuypers (vorne von links) mit den Touristikern der Kommunen und anderen Unterstützern.

Foto: Markus van Offern

Die Erinnerung, die Kleves stellvertretender Bürgermeister Josef Gietemann an seine Großeltern hat, passte wunderbar zu dem Gericht, aufgrund dessen sich gestern am Klever Rilano-Hotel Vertreter diverser Kommunen aus dem Kreis Kleve trafen. Es ging um Grünkohl, auf plattdeutsch: "Hoffmus". Den hatte früher jeder, der etwas auf sich hielt, im Garten - oder eben im "Hoff". Wenn also Opa Gietemann "in den Hoff" ging, wo Kohlstrünke wuchsen, die so groß waren, "dor koos gej de fiets täge stelle", dann gab's bei der Familie Grünkohl mit Mettwurst. Dieses Gericht servierte gestern auch das Rilano und das wird es so oder ähnlich bis zum kommenden Wochenende in sehr vielen Gaststätten und Restaurants der Region geben.

Rund 50 Betriebe beteiligen sich in diesem Jahr an der Aktion, die sich im kommenden Jahr schon zum zehnten Mal ereignen wird. Eine Werbewoche für das Wintergemüse und irgendwie auch für den Niederrhein, denn Typischeres als Grünkohl lässt sich zwischen Emmerich und Wachtendonk kaum finden. Womit nicht gesagt ist, dass andere Gegenden, etwa das Münsterland oder Bremen, den "Buurekool", wie ihn unsere westlichen Nachbarn nennen, nicht auch kennen. "Grünkohl mit Pinkel" heißt es dann, und gerne wird anschließend ein Schnäpschen getrunken.

Schwer im Magen liegen und einen Schnaps rechtfertigen muss das Wintergemüse allerdings nicht unbedingt, versichern versierte Köche. Zum Beispiel schmeckt ein Auflauf oder eine Lasagne mit Grünkohl sehr fein und muss gar nicht so mächtig sein. Sogar Suppen wurden kreiert. Und natürlich schmeckt auch der Klassiker "Grünkohl untereinander mit Mettwurst" überall anders. Dem Vernehmen nach nicht einmal überall gut: Beim Schwelgen in Erinnerungen erzählte eine Teilnehmerin der Runde lachend, ihre Mutter habe Grünkohl zubereiten einfach nicht gekonnt. Da sei sie doch sehr froh, inzwischen zu wissen, wie die regionale Spezialität tatsächlich munden könne .

Dass der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband, gestern vertreten durch Thomas Kolaric, die Werbewoche immer wieder unterstützt, freut Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers. Es sei "eine hervorragende Aktion" und er hoffe, dass möglichst viele Menschen aus der Region in den kommenden Tagen die Restaurants in Kleve, Goch, Kevelaer, Straelen und in vielen anderen Orten besuchen werden, um das traditionelle Gemüse in gewohnter Form oder auch ganz anders zu genießen. In Rees und Weeze, in Issum und Uedem, in Bedburg-Hau oder Emmerich: Alles ist auf Hoffmus eingestellt.

 Regina Hopf, Iwan Butsch und Annette Strähnz (von links) gaben gestern Grünkohl-Kostproben aus der Rilano-Küche.

Regina Hopf, Iwan Butsch und Annette Strähnz (von links) gaben gestern Grünkohl-Kostproben aus der Rilano-Küche.

Foto: van Offern Markus

Einige junge Leute, die an der Klever Hochschule Nachhaltigen Tourismus studieren, waren von der Kreiswirtschaftsförderung eingeladen, ebenfalls zur Auftaktveranstaltung zu kommen und sich einen Teller Grünkohl mit Mettwurst schmecken zu lassen. Das taten die Touristiker von morgen gerne, zumal einige von ihnen gerade am Projekt "Genuss am Niederrhein" arbeiten. "Vielleicht schreibt ja einer von Ihnen in ein paar Jahren seine Bachelor-Arbeit über Grünkohl", schlug Kuypers schmunzelnd vor.

(RP)
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