Bedburg-Hau Brunnen für Afrika

Bedburg-Hau · Die Aktion Pro Humanität unterstützt den Brunnenbau in der Sahelzone. Firmen aus dem Klever Land machen dies mit ihren Spenden möglich. Die nächsten Brunnen sollen im Frühjahr nächsten Jahres fertig werden.

Brunnen kann man erst bauen, wenn die Regenzeit vorbei ist. Dann, wenn der Sahel wieder trocken wird, wenn die schweren Brunnebohrmaschinen wieder fahren können. Wenn das Wasser wieder rar wird. 15 000 Euro kostet ein Brunnen für Afrika. Ein Brunnen, der für 20 000 Menschen Leben spendet.

"Wer im Sahel gewesen war, der weiß, dass das keine Floskeln sind, der weiß, wie wichtig Wasser ist und wie schwierig es ist, Wasser zu holen", sagt Werner van Briel. Der ehemalige Uedemer Bürgermeister ist seit Jahren mit der Ärztin Dr. Elke Kleuren-Schryvers in der Aktion pro Humanität engagiert. Sieben Brunnen hat die Initiative bereits gebohrt, fünf sollen folgen.

Ohne Magengrimmen

Der erste der fünf ist in der Region Makalondi und wird von einer Klever Unternehmensinitiative finanziert. Ergolab aus Kleve, Motorrad Lörper aus Goch, Elektro Verfers aus Bedburg-Hau, VW Evertz und Seitz aus Kalkar und nicht zuletzt Hyundai Autohaus Schröder aus Hasselt haben trotz Krise das Geld für den Brunnen im Niger zusammen getragen. Mit dem Bau soll im kommenden Frühjahr begonnen werden. Heinz Seitz wird diesen Brunnen im Februar 2010 besuchen. "Und hoffentlich ohne späteres Magengrimmen das klare Wasser daraus trinken können", sagt Kleuren-Schryvers. Für die Ärztin sind neue Brunnen unabdingbar, wenn die Weltgesundheitsorganisation ihre Milleniums-Ziele einhalten will. "Mit sauberem Wasser sinkt die Kindersterblichkeit, wir fördern soziale Kontakte und wir können damit auch kleinere landwirtschaftliche Gärten bewässern", unterstreicht die Ärztin. Wichtig sei aber auch, dass Frauen und vor allem die Kinder nicht mehr einen Tag unterwegs sein müssen, um Wasser zu holen.

Dabei werden die Brunnenbauer von Geologen unterstützt, die sicherstellen, dass der Brunnen nicht nach wenigen Wochen versiegt, oder dass man gar bohrt, ohne Wasser zu finden.

Die Brunnenbauer sind ansässige Firmen aus Afrika. Die Brunnen sind in der Ausführung einfach und unkompliziert zu warten, sagt Kleuren-Schryvers. Zudem würden sie und Werner van Briel mit anderen Fördern vom Niederrhein regelmäßig in die Zone fahren und sehen, wie positiv sich der Brunnenbau auf die Dörfer und ihre Nachbarschaft auswirken. Man sehe auf diesen Fahrten auch, wie wirklich arm die Menschen in der Sahel-Zone sind.

Dennoch sei sie den Klever Unternehmen sehr dankbar, dass sie trotz Krise weiter am Brunnenbau in Afrika festhalten und ihn auch tatkräftig unterstützen. Wenn im Frühjahr 2010 auch die weiteren fünf Brunnen fertig gestellt sind, könnten damit 250 000 Menschen mit Wasser versorgt werden.

(RP)
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