Kalkar Bürger feiern ihre Stadt mit Mittelalterfest

Kalkar · Von März bis Oktober wird die Stadt Kalkar ihr 775-jähriges Bestehen mit diversen Veranstaltungen würdigen. Alle Bürger sollen sich angesprochen fühlen, dabei zu sein.

 Vertreter des Shanty-Chors Grieth, der Gilden und Bruderschaften freuen sich mit den Verantwortlichen für Stadt und Handel aufs Jubiläumsprogramm.

Vertreter des Shanty-Chors Grieth, der Gilden und Bruderschaften freuen sich mit den Verantwortlichen für Stadt und Handel aufs Jubiläumsprogramm.

Foto: nik

Einige Ratsvertreter beanstandeten in der Sitzung, dass die Politik in die Programmentwicklung nicht einbezogen worden sei. Doch auf eine solche Debatte ließen sich Bürgermeisterin Dr. Britta Schulz und Kulturamtschef Harald Münzner gar nicht ein: Man habe frühzeitig Kontakt zu den Vereinen, Gilden und Bruderschaften aufgenommen und mit ihnen gemeinsam das Jubiläum geplant. Es gehe schließlich um ein Bürger-Fest.

Fürs Pressegespräch zogen Friedrich van Doornick, Olaf Giltjes, Heinrich Thissen sowie Fred und Anne Istas mittelalterliche Kostüme an, in denen sie ebenso fesch aussahen wie Ernst Neuhausen, Norbert Lenders und Paul Michels, die den Shanty-Chor Grieth vertraten. Sie alle wollen Kalkars Vergangenheit hochleben lassen, dabei aber durchaus auch in die Zukunft blicken. Der mittelalterliche Stadtkern ihrer Heimatstadt verlangt natürlich geradezu den Blick zurück, aber so etwas wie "Sommer in der Stadt" gehört ins Heute. Entsprechend tauchen in der Broschüre "775 Jahre Stadtrechte Kalkar", die in der Touristik-Info ausliegt, zahlreiche Veranstaltungen (Ausstellungen, Konzerte, Comedy, Thementouren) für fast jeden Geschmack auf. "Viele haben nicht direkt mit dem Jubiläum zu tun, sondern zeigen unser breites Spektrum", erklärt Münzner. Besondere Ereignisse finden in einer Festwoche vom 25. August bis zum 2. September statt. Mehrere Plakate, die in den kommenden Monaten aushängen werden, laden jeweils zu einigen Terminen ein, "die deshalb aber nicht besser sind als viele andere auch", versichert Münzner.

 Der Vogelschauplan von Braun und Hogenberg aus dem Jahr 1575. Er zeigt die planmäßig angelegte Struktur der mittelalterlichen Stadt.

Der Vogelschauplan von Braun und Hogenberg aus dem Jahr 1575. Er zeigt die planmäßig angelegte Struktur der mittelalterlichen Stadt.

Foto: Stadt Kalkar

Die Bürgermeisterin findet wichtig, sich zu merken: "Die Festwoche schließt sich unmittelbar an ,Kalkar genießen' an. Auf das Genussfest von ,Kalkar aktiv' folgt eine Serenade mit dem Luftwaffenmusikkorps Münster, am 31. August gibt es einen Bio-Markt, dann ist eine Lichtinszenierung am 1. September und tags drauf das Begegnungsfest der Vereine, das im Kirmeszelt von Hönnepel stattfindet."

Höhepunkt dürfte das historische Stadtfest mit Umzug, Markttreiben und vielen mittelalterlich kostümierten Menschen am 3. September sein. Alles von Kalkarern, mit Kalkarern, für Kalkarer - kein kommerzieller Mittelaltermarkt also. "Wir wollten nichts Eingekauftes, Professionelles, sondern unser historisches Fest selbst auf die Beine stellen", erzählt Friedrich van Doornick von der Eligiusgilde. Die Gilden und Bruderschaften kümmern sich auch um die Kostüme für die Teilnehmenden aus ihren Reihen. Wer selbst keines besitzt, für den wird eines ausgeliehen. Fünf Bruderschaften und vier Gilden wollen beim großen Umzug am 3. September mitwirken. Die Hochbetagten abgezogen, erwarten die Organisatoren rund 150 Männer und deren begleitende Damen. Das dürfte ein beeindruckendes Bild abgeben.

Auch akustisch ist einiges zu erwarten, wenn sämtliche Kalkarer Musikvereine sich auf dem Marktplatz zum Platzkonzert zusammenfinden. Diejenigen, die im vergangenen Jahr Spaß an der "Sandstadt" hatten, kommen ebenfalls auf ihre Kosten: Ab 2. Juli darf wieder am "Strand" auf dem Marktplatz gechillt, gegessen und getrunken werden. Wer Musik machen möchte, darf das, und sogar den eigenen Grill mitbringen ist erlaubt.

(RP)
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