Kreis Kleve Bürgerinitiative fordert Bauern zu mehr Protest gegen Kiesabbau auf

Kreis Kleve · Der Vorsitzende der Kreisbauernschaft Kleve, Josef Peters, ist besorgt über den Flächenverlust landwirtschaftlicher Nutzflächen im Kreis Kleve. Als Hauptursache wird von ihm laut Leo Rehm, Sprecher der Reeser Bürgerinitiative Eden, der Flächenverbrauch für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen als Kompensation für Baumaßnahmen angeführt. Auch die in den vergangenen Jahren gestiegenen Pacht- und Grundstückspreise machten laut früherer Aussagen von Peters den landwirtschaftlichen Betrieben dauerhaft zu schaffen.

Leo Rehm, Sprecher der Eden-Initiative aus Rees.

Leo Rehm, Sprecher der Eden-Initiative aus Rees.

Foto: Endermann

Dabei lässt der Vorsitzende der Kreisbauernschaft laut Rehm allerdings einen wesentlichen Aspekt bei der Schilderung der Gründe für die Flächenverknappung landwirtschaftlicher Flächen mit seinen negativen Auswirkungen außer Acht - nämlich den immensen Flächenverbrauch durch Kiesabgrabungen gerade im Kreis Kleve. Der enorme Verbrauch landwirtschaftlicher Flächen durch den Kiesabbau in der niederrheinischen Region mit all seinen negativen Folgen sei dagegen bereits von Bürgerinitiativen, insbesondere von Eden, in der Vergangenheit ständig deutlich gemacht. Bereits im März 2013 habe sich Eden Rees mit einem Schreiben an Peters gewandt, in dem eingehend auf diese Problematik hingewiesen wurde und ein gemeinsamer Meinungsaustausch für eine Zusammenarbeit angeboten wurde. Leider bekam Eden zum damaligen Zeitpunkt keine Rückmeldung auf ihren Vorschlag.

Die Landwirtschaftskammer NRW kommt laut Leo Rehm in ihren Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass zwischen Wesel und Rees, verdeutlicht durch einen Kartenausschnitt von 51 000 Hektar Gesamtfläche, seit 1950 im Schnitt 150 Hektar jährlich und in der Summe bis heute 9000 Hektar Acker- und Weideland durch Kiesabgrabungen verloren gegangen sind. Dabei handelt es sich im Normalfall um allerbeste Böden. Das seien 200 landwirtschaftliche Familienbetriebe heutiger durchschnittlicher Größe, 800 direkt verlorene Arbeitsplätze und 3600 Arbeitsplätze in den der Landwirtschaft vor- und nachgelagerten Bereichen, sagt der Eden-Sprecher. Nachzulesen sei das im Übrigen in dem zu dem Kiessymposium zum Kiesabbau am 21. März 2013 in Isselburg herausgebrachten Buch ("Kiesabbau - was bleibt?" ab Seite 54). Leider seien damals Vertreter der landwirtschaftlichen Verbände, der Landfrauen und auch der Landjugend trotz Einladung nicht bei diesem höchst informativen Symposium gewesen.

Leo Rehm fordert Josef Peters als Vertreter der Kreisbauernschaft auf, die Kies-Problematik endlich zu erkennen, statt in seinen öffentlichen Auftritten auszuklammern. Nur so könne er Hilfestellung für seine durch den fortschreitenden Kiesabbau gebeutelten Bauern leisten.

(RP)
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