Kreis Kleve Caritas gibt 2000 Menschen Arbeit

Kreis Kleve · RP-Serie 50 Jahre Caritas: Die Verbände Kleve und Geldern-Kevelaer gehören zu den fünf größten Arbeitgebern im Kreis Kleve. Die Mitarbeiter profitieren von vielfältigen Leistungen und einer guten Absicherung. Fachkräfte werden gesucht.

 Die Personalleiterinnen Claudia Turinsky und Alexia Meyer (von links) vor dem Caritas-Gebäude in Kleve.

Die Personalleiterinnen Claudia Turinsky und Alexia Meyer (von links) vor dem Caritas-Gebäude in Kleve.

Foto: Markus van Offern

Mit rund 4000 Menschen täglich sind die beiden Caritasverbände im Kreis Kleve jeweils im Kontakt. Das geht nicht ohne einen großen Mitarbeiterstab. Mit mehr als 2000 Mitarbeitern gehören die Verbände Kleve und Geldern-Kevelaer zu den fünf größten Arbeitgebern im Kreis Kleve.

Allein beim Caritasverband Geldern-Kevelaer waren 2015 insgesamt 1360 Menschen beschäftigt. 500 Menschen engagierten sich ehrenamtlich beim Verband, 1000 ehrenamtlich in der Pfarrcaritas. Die Caritas im Süden des Kreises Kleve beschäftigte 69 Auszubildende, 27 Praktikanten und 83 Mitarbeiter mit einer Schwerbehinderung. Die Zahlen des Caritasverbands Kleve befinden sich in ähnlichen Dimensionen.

 Ein Herz und eine Seele: Erzieherin Susanne Dobiasch drückt Sullivan von Elling und Jonah Pesch fest an sich.

Ein Herz und eine Seele: Erzieherin Susanne Dobiasch drückt Sullivan von Elling und Jonah Pesch fest an sich.

Foto: Caritas

So verteilen sich die Mitarbeiter in den verschiedenen Fachbereichen der Verbände auf die Schwerpunkte ambulante und stationäre Altenhilfe. Einen weiteren großen Teil machen die beratenden und begleitenden Dienste in der Jugendhilfe und den sozialen Hilfen aus.

Die Caritas ist sich ihrer Verantwortung für ihre Arbeitskräfte sehr wohl bewusst - und sie weiß, was sie an ihnen hat. "Wir halten nicht nur vielfältige Angebote für unsere Kunden bereit, sondern auch für unsere Mitarbeiter, denen wir einen sinnstiftenden Arbeitsplatz zu fairen Bedingungen bieten", sagt Tobias Kleinebrahm, Sprecher des Caritasverbands Geldern-Kevelaer.

Claudia Turinsky, Personalleiterin des Caritasverbands Geldern-Kevelaer, weist in diesem Zusammenhang auf das Tarifrecht der Caritas hin. "Unsere Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR) sichern den Mitarbeitern im Regelfall nicht nur eine überdurchschnittliche Vergütung, sondern sind zugleich die Grundlage der Dienstgemeinschaft, die sich an unseren christlichen Werten orientiert", sagt Turinsky. Individuelle Teilzeitregelungen ermöglichen zudem eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf - "lebensphasenorientierte Personalpolitik", wie Turinsky sagt.

"Unsere Mitarbeiter sind durch eben diese Arbeitsvertragsrichtlinien sehr gut zusätzlich abgesichert", sagt Alexia Meyer, die als Bereichsleiterin für Pflege und Gesundheit des Caritasverbands Kleve verantwortlich ist. "Beispielsweise die kirchliche Krankengeld-Zusatzversicherung. Über diese erhält ein erkrankter Mitarbeiter bis zu einem Jahr lang einen nicht unerheblichen Zuschuss zum Krankengeld.

So braucht er sich bei einer länger währenden Therapie nicht noch zusätzlich finanzielle Sorgen zu machen", sagt Meyer. "Aber auch die kirchliche Zusatzversorgungskasse, also die Betriebsrente, leistet einen enormen, nicht zu unterschätzenden Betrag zur persönlichen Zukunftssicherung." Außerdem würde die Caritas hier auch als Arbeitgeber gesamtgesellschaftliche Verantwortung übernehmen, so Meyer. "Darüber hinaus haben wir Zusatzangebote wie die Teilnahme an Exerzitien- und Besinnungstagen", nennt Turinsky einen weiteren Vorteil. Außerdem können natürlich auch die Mitarbeiter die zahlreichen Beratungsleistungen der Caritas in Anspruch nehmen.

Außerdem investieren die Verbände viel in die Fortbildung der Mitarbeiter, kümmern sich um den Fachkräftenachwuchs aus den eigenen Reihen und um Zusatzangebote wie Rückenkurse oder Mitarbeiter-Rabatte. "Wir bieten viele Möglichkeiten der Berufsorientierung wie Praktika, freiwillige soziale Jahre oder Ausbildungsstellen sowie Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement, auch für Rentner", erläutert Turinsky. Der Caritasverband würde in der Finanzierung von Fort- und Weiterbildung nicht nur nach wirtschaftlichen Kriterien bewerten, sondern auch die notwendigen Fachexpertisen sehen.

"Nicht nur bei unseren Kunden und Patienten, sondern auch bei unseren Mitarbeitern steht der Mensch im Vordergrund - und das immer unter dem Leitbild christlicher Werte. Caritas ist eine Lebenshaltung", sagt Turinsky. Vielleicht gerade deshalb gebe es unter den Mitarbeitern eine immer noch geringe Fluktuation, ergänzt Meyer.

Gleichwohl stehen beide Caritasverbände auch vor Herausforderungen. "Es gibt einen immer höheren Fachkräftebedarf und zugleich immer weniger Fachkräfte", betont Meyer. Das gelte für Pfleger, aber auch für Pädagogen und andere Berufsgruppen. Auch die Spannungsfelder zwischen Wirtschaftlichkeit und sozialer Dienstleistung sind nicht an der Caritas vorbeigegangen. Aber als großer Arbeitgeber mit einer Vielzahl hoch motivierter und engagierter Mitarbeiter sei man in der Lage, auch solche Herausforderungen zu meistern.

(RP)
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