Kleve Carmina Burana zum 775. Geburtstag

Kleve · Die 208 Jahre alte Städtische Singgemeinde organisiert für Samstag 10. Juni, 20 Uhr, in der Klever Stadthalle ein außergewöhnliches Festkonzert als Geburtstagsgeschenk für die 775-jährige Stadt Kleve.

Die Musik von Carl Orffs Carmina Burana trug schon als Soundtrack zur Intensivierung von Werbebotschaften, zur Dramatik in Filmen und zur Spannungssteigerung bei Sportereignissen bei. Wer der Musik Carl Orffs weiter aufmerksam folgt, wird erfahren, dass es in dem Werk nicht um eine schöne heile Welt im Mittelalter geht, sondern um Brüche, Risiken und Tod - es gibt immerhin einen singenden, gebratenen Schwan - der aber in den höchsten Tönen sein Schicksal besingt.

In den Texten geht es - natürlich - um die immerwährende Liebe im Gewand des Frühlings mit Erwartung und Hingabe, aber auch um derbe Scherze, wüstes Treiben, schnell gefolgt von Verehrung der holden Weiblichkeit. In der unendlichen Geschichte der Aufführungen der Carmina Burana seit der Uraufführung 1937 gab es oft die Verbindung des Werkes mit anderen Künsten. In Kleve sahen wir die "Hochzeit des Jedermann mit der Carmina Burana" und Kombinationen mit Tanz und Performances.

Bei der Aufführung am 10. Juni wird die Videokunstgruppe der Hochschule Rhein-Waal eine neue Sichtweise auf die mittelhochdeutschen, lateinischen und altfranzösischen Texte mit der rhythmisch-liedhaften Musik auf die Carmina Burana eröffnen. Dies ist wohl ganz im Sinne von Carl Orff (1895- 1982), der mit seinem Werk für die Suche nach der idealen Verbindung zwischen Text, Musik und Bewegung und vor allem auch für eine Musikpädagogik steht, in der Kinder und Jugendliche Musik mit allen Sinnen erfahren sollen.

Es wird ein musikalisches Erlebnis mit fast 200 Sängern und einem 55-köpfigen Orchester in der Stadthalle. Für die Aufführung arbeitet die Städtische Singgemeinde mit dem Chor der Eltener Stiftskirchenkonzerte, der Chorgemeinschaft St. Christophorus aus Emmerich und einem großen Chor von Kindern und Jugendlichen aus dem gesamten Kreis Kleve zusammen, begleitet vom Orchester Camerata Louis Spohr aus Düsseldorf. Außerdem wurden drei internationale Solisten engagiert: die Sopranistin Anna Pehlken aus Polen, der spanische Tenor Joaquín Asiáin und der deutsche Bass Jens Hammann.

Das Konzert wird gefördert vom Kulturministerium und unterstützt von der Stadt Kleve, vom Landesmusikrat, der Sparkassen-Stiftung und der Kisters-Stiftung.

Karten im Handel, im Internet auf www.singgemeinde-kleve.de und an der Abendkasse.

(RP)
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