Kleve CDU: KAG an die Riswicker Straße

Kleve · Der gestern öffentlich gestellte CDU-Antrag zum Neubau des Kellener Gymnasiums findet Zustimmung bei SPD und Grünen und hat so eine breite Mehrheit. Die CDU will eine Dreifachturnhalle für Schule, Hochschule und Vereine.

 Die Wiese hinter dem Wohnmobil-Platz, auf der auch das Oktoberfestzelt stand, soll Bauplatz für die neue Schule werden.

Die Wiese hinter dem Wohnmobil-Platz, auf der auch das Oktoberfestzelt stand, soll Bauplatz für die neue Schule werden.

Foto: peter Graupner

Die CDU-Fraktion im Rat beantragt, das Kellener Gymnasium vom Köstersweg an die Riswicker Straße zu verlegen. Das vor rund 50 Jahren erbaute Schulgebäude am Köstersweg habe inzwischen einen so hohen Sanierungsbedarf, dass sich ein Neubau für über 20 Millionen Euro durchaus rechne. "Die zu erwartenden extrem hohen Sanierungskosten mit dem Risiko noch unbekannter Zusatzkosten, wie sie bei Bausanierungen dieser Art leider üblich sind, sprechen eindeutig für einen Neubau", begründete CDU-Fraktionschef Wolfgang Gebing den gestern vorgelegten Antrag.

Zudem spreche aus pädagogischer Sicht eine viereinhalb-jährige Bauzeit für die Sanierung während des Schulbetriebs eindeutig für einen Neubau an der Riswicker Straße. Auch sollten die höher kalkulierten Neubaukosten bereits nach wenigen Jahren durch geringere jährliche Betriebs- und Bewirtschaftungskosten ausgeglichen werden, so Gebing.

 Ein Gedankenspiel für den Neubau an der Riswicker Straße von Hausmann-Architekten, Aachen.

Ein Gedankenspiel für den Neubau an der Riswicker Straße von Hausmann-Architekten, Aachen.

Foto: Hausmann

Der Antrag dürfte im kommenden - oder falls eine der anderen Fraktionen Beratungsbedarf anmeldet - in der Ratssitzung Anfang Februar eine breite Mehrheit finden. "Wir werden einen solchen Antrag natürlich unterstützen. Es war abzusehen, dass die CDU ihn stellt. Ein neues Gebäude ist sinnvoll, die Fläche gehört der Stadt und hat genug Platz und einen guten Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr", sagte gestern die SPD-Fraktions- und Schulausschuss-Vorsitzende Petra Tekath. Selbst die Sporthalle passe noch in den Bereich. Wichtig für die Sozialdemokratin: "Die Schule muss den Neubau wollen, wenn sie am Altbau festhält, sieht das natürlich anders aus", unterstreicht sie.

Auch der schulpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Jörg Cosar, möchte die Schule weiter im Boot haben: "Wir wollen wie bei den Vorplanungen, dass auch bei der Ausführungsplanung für den Standort Riswicker Straße Schule und Planer zusammen arbeiten". Cosar ist zuversichtlich, dass mit den Planungen nach der europaweiten Ausschreibung 2018 begonnen und der Bau 2022/23 bezogen werden könnte. Diesen Optimismus teilt Tekath allerdings nicht: "Ich bin froh, wenn wir das Rathaus 2017 beziehen können, ich dränge darauf, dass der Bau der Gesamtschule 1 und der Umzug der Sekundarschule über die Bühne gehen muss. Außerdem sollte man die Schule schon für G9 vorbereiten", sagt sie. Auch Grünen-Fraktitonschefin Hedwig Meyer-Wilmes begrüßt eine Entscheidung für einen Neubau: "Das ist richtig: Aber wir sollten erst beginnen, wenn der Prozess Gesamtschule 1 und 2 verlässlich in Gang gesetzt ist".

Damit der Bau reibungslos über die Bühne geht, möchte die CDU die Planung ausschreiben aber nicht "schlüsselfertig" bauen, wie es die Stadt in vergangener Zeit so gerne versucht hat - wie beim Rathaus und wie bei anderen Schulvorhaben, die sich deutlich verzögert hatten. Hier greift der Antrag weit in die kompetenz der Verwaltung ein, wenn die Christdemokarten dezidiert fordern: "Verfahrentechnisch sollen Einzelvergaben (Vergabe nach Teil- bzw. Fachlosen) gewählt werden", heißt es im Antrag der Christdemokraten an Bürgermeisterin Sonja Northing. "Wir haben beim Kombi-Bad mit dieser Vergabe sehr gute Erfahrungen gemacht", sagt Jörg Cosar. Auch die Schule An den Linden wurde so gebaut.

Den Bau der Dreifachturnhalle möchte die CDU zeitlich vorziehen. Auch möchte sie prüfen lassen, ob diese Halle unmittelbar an der Schule oder ein Stück weiter in einem der Klever Sportzentren (in dem Falle der DJK-Platz) errichtet werden soll. Man habe Signale, hieß es kürzlich aus der Stadtverwaltung, dass man mit Mieteinnahmen von der Hochschule rechnen könne, die händeringend nach Sportstätten in Kleve suche. Die CDU denkt dabei an eine Halle für den Sport, mehr als "nur" Schulsporthalle, sie soll als Dreifachturnhalle gebaut werden und vielleicht auch eine Tribüne haben. Ähnlich der Dietmar-Müller-Sporthalle in Bedburg-Hau. Die Vorplanungen zum KAG sind vom Aachener Architekturbüro Hausmann Architekten um Sonja Baade und Prof. Frank Hausmann zusammen mit Schülern, Eltern und Lehrern entwickelt worden. Tekath und Cosar unterstreichen die guten Erfahrungen mit dem Aachener Büro.

(RP)
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