Kleve CDU und Grüne wollen Bensdorp-Bau schützen

Kleve · Der Bau mit seinem Uhrenturm ist stadtbildprägend, erinnert an die Zeit, als die Lebensmittelindustrie in Kleve tausende Arbeitsplätze brachte. Doch Anfang der 1980er Jahre wurde die Herstellung von Kakaopulver und Kakaobutter in Kleve eingestellt.

Was blieb, war ein kantiger Industriebau aus der Jahrhundertwende mit einem Uhrentürmchen, Hallen und ein Bürokomplex. Kurz: "Die Bensdorp", wie der Bau in Kleve nach dem Kakao-Hersteller heißt. Jetzt wollen Klever CDU und Grüne den Bau und Teile der Hallen schützen. Es scheint, die die Bauten stehen möglichen Investorenplänen im Wege . . .

Die Fraktionsvorsitzenden von CDU und Grünen, Wolfgang Gebing und Hedwig Meyer-Wilmes, beantragen für die nächste Ratssitzung eine Änderung im Bebauungsplanverfahren van-den-Bergh-Straße/ Wiesenstraße. Das solle die Stadt zwar einleiten, aber der Rat soll, so Gebing und Meyer-Wilmes, ebenfalls beschließen, im Bebauungsplan den Erhalt der denkmalwürdigen Gebäude der Bensdorp-Fabrik und der Turmgarage als markante Elemente der Stadtgeschichte hervorzuheben.

Der Antrag dürfte eine breite Mehrheit finden, da auch SPD-Chef Josef Gietemann im Bauausschuss der Stadt betont hatte, das "Türmchen" unbedingt erhalten zu wollen. Auch Wiltrud Schnütgen (Grüne) wies im selben Ausschuss auf die besonderen Merkmale dieses alten Industriebaus hin. Für die Bauten der Turmgarage unter den geschwungenen Dächern mit der markanten Klinkerfassade sollen sich auch die Denkmalschützer starkgemacht haben, da die Turmgarage ein typisches Beispiel für industrielle Nachkriegsarchitektur sei. Außerdem ist die Garage mit ihren Oldtimern für die Stadt an dieser Stelle nicht unattraktiv.

Die CDU will ebenfalls prüfen lassen, ob ein Ausbau der Tribüne Welbershöhe mit Umkleide- und Duschgelegenheiten möglich und wirtschaftlicher sein könnte als ein Neubau/Anbau in der neuen Turnhalle an der Stadionstraße, so der von Edmund Ricken unterzeichnete Antrag.

"Diese Prüfung sollte neben der Wirtschaftlichkeit auch die tatsächliche Umsetzung (im Einvernehmen mit den Nutzern) beinhalten. Das Ergebnis der Prüfung sollte bis zum 31. März 2015 vorliegen", sagt Ricken. Hintergrund: Der neue Bebauungsplan Stadion/Lindenallee/etc. sieht den Neubau einer Turnhalle anstelle von Umkleidekabinen vor. Zugleich gibt's den Stadion-Rohbau, in den die Umkleide eingerichtet und dabei der Bau zugleich gesichert w erden könnte.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort