Wolfgang Gebing CDU will wieder Bürgermeister stellen

Kleve · Der CDU-Fraktionschef wurde mit über 80 Prozent der Stimmen zum Parteivorsitzenden der Christdemokraten gewählt

 Wolfgang Gebing wurde mit großer Mehrheit zum Vorsitzenden der Klever Christdemokraten gewählt.

Wolfgang Gebing wurde mit großer Mehrheit zum Vorsitzenden der Klever Christdemokraten gewählt.

Foto: Gottfried Evers

Herzlichen Glückwunsch zur Wahl - mit dem Ergebnis zufrieden?

Wolfgang Gebing Über 80 Prozent der Stimmen der über 100 Mitgliedern, die zu dieser Versammlung gekommen sind, zu erhalten, ist ein ehrliches Ergebnis und eine gute Basis für die künftige Arbeit mit der Partei.

Sie haben jetzt die beiden wichtigsten Jobs der Christdemokraten in Kleve - macht das die Arbeit einfacher?

Gebing Ich bin sicher, dass die Abstimmung zwischen Partei und Fraktion jetzt noch enger wird.

Welche Aufgaben kommen jetzt auf die Partei zu?

Gebing Wir müssen uns jetzt auf den Landtagswahlkampf im Mai 2017 konzentrieren und ein gutes Ergebnis für unseren Kandidaten Dr. Günther Bergmann erreichen. Dann folgt schon im September der Bundestagswahlkampf, in dem wir für unseren Kandidaten Stefan Rouenhoff ins Feld ziehen werden. Wir sind überzeugt, dass die Interessen der Stadt Kleve nur durch CDU-Abgeordnete in Land und Bund richtig vertreten werden. Die Hochschule Rhein-Waal wäre ohne CDU-geführte Landesregierung nach Moers oder Wanne-Eickel, aber kaum nach Kleve gekommen.

Intern hat die CDU in Kleve ja einiges aufzuarbeiten...

Gebing Die Selbstbeschau hat ein Ende, wir müssen auch keine Wunden wegen der verlorenen Wahl des Bürgermeisters mehr lecken - jetzt gilt der Blick nach vorn. Wir wollen uns darauf konzentrieren, die Parteiarbeit weiter zu aktivieren, die Arbeitsgemeinschaften mit neuem Leben zu füllen und die Mitglieder des Rates, die Sachkundigen Bürger, die Parteimitglieder und nicht zuletzt die Bürger zusammenzubringen. Es geht um die Themenfelder Stadtgestaltung, Soziales und Kultur. Wir wollen noch näher an den Bürger heran.

Ihr Vorgänger Jörg Cosar war angetreten, die Partei deutlich zu verjüngen?

Gebing Meine Stellvertreter Carina Cleven-Pawletko, Josef Kanders und Bastian Linsen sind alle unter 40, auch im erweiterten Vorstand konnten wir das Alter verjüngen, hier liegt der Altersdurchschnitt deutlich unter 50 Jahre. Auch die Fraktion wird nach der nächsten Wahl eine Verjüngung erleben, da verdiente Fraktionsmitglieder nicht mehr zur nächsten Kommunalwahl antreten werden. Dafür werden wir bis 2020 zur Wahl kompetente Kandidaten finden und aufbauen.

Ist die Partei aus ihrem Stimmungstief nach der verlorenen Bürgermeisterwahl wieder heraus?

Gebing Ich fühle Aufbruchstimmung, es ist wieder Optimismus zu erkennen - die Selbstbeschau ist, wie gesagt, zu Ende. Wir sind optimistisch, das Bürgermeisteramt wieder mit Kandidaten unserer Partei besetzen zu können. Denn dass die CDU mit richtigen Kandidaten in Kleve eine Wahl gewinnen kann, zeigten ja die Ergebnisse für Landrat Wolfgang Spreen, der in Kleve eine klare Mehrheit holte.

Wie sieht die Partei die Entwicklung der Stadt Kleve?

Gebing Wir wollen die Stadtgestaltung in der Unterstadt in Kleve vorantreiben - wir denken hier an den Bereich vom Merkur-Gelände über das Grundstück zwischen Tiergarten- und Spyckstraße bis hin zum Bahnhof. Wir möchten, dass die Grünflächen vor dem Bahnhof nicht bebaut werden, das soll Freifläche blieben.

Nun hat die Stadt mit ihren Bauten ja kein glückliches Händchen, wenn man auf die schleppende Entwicklung im Schulbau guckt...

Gebing Wir werden darauf drängen, dass die Schulbauen in absehbarer Zeit auch zu Ende gebaut werden. Ebenso werden wir darauf achten, in Zukunft nicht mehr so komplizierte Vergabeverfahren anzustreben. Man sollte wieder klassisch bauen wie an der Schule Unter den Linden oder wie beim Kombibad, das die Stadtwerke ohne große Verzögerungen und Komplikationen hochziehen, oder wie die Hochschule durch den Kreis - dann klappt das auch.

Und wie fühlt sich der neue Parteivorsitzende?

Gebing Es ist ein gutes Gefühl, mit so vielen Stimmen ins Amt gewählt zu werden und damit diese Unterstützung zu erfahren.

DIE FRAGEN STELLTE MATTHIAS GRASS

(RP)
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