Kleve Christian Ehring bei Cinque

Kleve · Der Klever Kleinkunstverein sucht weiter nach einer Aufführungsstätte für sein Programm. Start mit Beikircher in der Stadthalle. Den großen Schlusspunkt setzt traditionell das Spiegelzelt im kommenden Sommer.

 Der Mann am Klavier: Christian Ehring kommt nach Kleve.

Der Mann am Klavier: Christian Ehring kommt nach Kleve.

Foto: Berns

Das Gesellschaftshaus in Bedburg-Hau ist für den Klever Kleinkunstverein Cinque Geschichte: Man hat den Standort aufgegeben. Insgeheim hoffen die Cinque-Organisatoren rund um Kulturmanager Bruno Schmitz immer noch auf eine neue Genehmigung für die alte Bühne bei Braam an der Emmericher Straße in Kleve. "Wir haben deshalb nochmals ein Brandschutzkonzept erstellen lassen", sagt Bruno Schmitz. Und natürlich bei der Stadt eingereicht.

Das neue Gutachten komme zum Schluss, dass sieben bis acht Veranstaltungen im Jahr mit jeweils drei Stunden als Ausnahmen bei Braam genehmigt werden könnten, so Schmitz. Dazu müssten eine größere Tür eingebaut, die Fluchtwege deutlich gemacht werden und zu jeder Veranstaltung ein bis zwei Feuerwehrleute kommen, die während und nach der Veranstaltung die Wacht halten, erklärt Schmitz. Die Stadt prüfe das, sagt der Cinque-Vorsitzende. Er hoffe, vielleicht schon beim Auftakt des neuen Cinque-Pogramms 2016/17 am Samstag in der Stadthalle ein Wort dazu sagen zu können. Bis die Stadt sich endgültig entschieden habe, werde man wieder von Mal zu Mal die Bühne wechseln und den Ort jeweils vorher bekannt geben.

Für den Auftakt hat der Verein die Stadthalle gebucht: Man hofft, den großen Saal mit Konrad Beikircher als Zugpferd am kommenden Samstag, 24. September, 20 Uhr, füllen zu können. "Ideal ist die Stadthalle für einen kleinen Verein wie Cinque nicht", sagt Schmitz. Zumal Cinque traditionell auch noch nicht so bekannte Kabarettisten nach Kleve holt. Wie einst Beikircher: Der Wahl-Bonner trat als junger Kabarettist vor über 20 Jahren mehrmals im Café Lensing auf, der ersten Heimstatt von Cinque. Später füllte der Tiroler in Kleve schon die Stadthalle und das Burgtheater. Jetzt kommt er mit alter Bekannter und neuem Programm nach Kleve: Er stellt in der Stadthalle die Frage, wie denn diese Frau Walterscheidt, die in den 1970er und 1980er Jahren das Klein-Klein der alten Bundesrepublik so treffend und so rheinisch wie keine zweite kommentierte, das Deutschland von heute sehen könnte. Beikircher sei in Bestform, schürt Schmitz die Erwartungshaltung an seinen langjährigen Wegbegleiter.

Mit Christian Ehring holten die Cinque-Macher einen Kabarettisten an den Unteren Niederrhein, der Kleve als Mitglied des Kom(m)ödchen schon mehrfach besuchte. Im Düsseldorfer Vorzeigekabarett spielt Ehring immer noch, aber inzwischen ist er auch auf den großen öffentlich-rechtlichen Sendern omnipräsent, hat im ARD mit "extra3" eine eigene Kabarettsendung und ist regelmäßig in der "ZDF heute show" zu Gast. Auch für ihn dürfte die Stadthalle gesetzt sein - doch Schmitz will für die künftigen Kabarettabende noch keine endgültigen Ortsangaben machen. Ehring kommt am 1. April, mit seinem Programm "Keine weiteren Fragen".

Ehring und Beikircher sind die Eckpunkte im neuen Cinque-Programm, das große Finale ist wieder im "Spiegelzelt", das vom 29, Juni bis 2. Juli in Kleve Station macht - schon zum fünften Mal in Folge wird das historische Zelt auf der "Cinque-Wiese" aufgebaut werden.

Vorher kommt als zweiter Punkt im Programm am Samstag, 5. November, auf noch nicht bekanntem Bühnen-Ort Andrea Badey in die Schwanenstadt. Sie habe den Soul, singe, erzähle und spiele in ihrer eigenen Badey-Welt, erklärt Schmitz. "Aus der Sicht einer Frau mit Hirschgeweih (das man über dem Allerwertesten trägt) ist sie auf der Suche nach dem richtigen Weg", sagt der Kulturmanager.

Am Samstag, 10. Dezember, darf sich der Kleinkunstfreund auf politisches Kabarett freuen, das Robert Gries auf die Cinque-(Wander)Bühne bringt. Es geht in seinem Programm "Ich glaub es hackt" um das Haus Europa und um ein Anti-Sparpaket-Musical. Özcan Cosar, der schon auf der Cinque-Sommernacht seine Visitenkarte abgeben hat, kommt am Samstag, 21. Januar. Sein Programm titelt "du hast dich voll verändert" und erzählt von der beruflichen Selbstfindung. "Das Lumpenpack" macht mit Comedy und Musik am Samstag, 18. Februar, in Kleve Station. Bevor das Spiegelzelt aufgebaut wird, dürfen die Cinque-Fans alte Bekannte begrüßen, wenn "Pause & Alich" mit "Früchte des Zorns" in der Stadt sind.

Die Spielorte werden noch bekannt gegeben, Beginn ist jeweils 20 Uhr, Einlass 19 Uhr.

(RP)
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