Kleve Cinque zurück in Kleve Kurhaus ist Leuchtturm

Kleve · Die politische Mehrheit hat sich festgelegt: Das Kurhaus bliebt Kleves kultureller Leuchtturm. Cinque kehrt ab Herbst nach Kleve zurück. Treffen des Kulturraums Klever Land mit Bürgermeisterin Northing.

 Leucht mit seiner Kunst weit über Kleves Grenzen hinaus: das Klever Kurhaus. Aber auch die freie Szene bekommt mehr Aufmerksamkeit.

Leucht mit seiner Kunst weit über Kleves Grenzen hinaus: das Klever Kurhaus. Aber auch die freie Szene bekommt mehr Aufmerksamkeit.

Foto: G. Evers

Das Museum Kurhaus Kleve bleibt der kulturelle Leuchtturm in der Kreisstadt. Daran wird nicht gerüttelt. Das ist die Quintessenz der Diskussion um den Klever Haushalt. Das Museum zieht jährlich rund 25.000 Besucher nach Kleve, sorgt für positive Berichte über die kleine Stadt am Rande der Republik in ganz Deutschland und in den Niederlanden und mehrt die Kunstschätze der Sammlung. Doch inzwischen hat auch die freie Szene in der Kreisstadt auf sich aufmerksam gemacht. Man hat die Gegensätze überwunden und versucht, mit einer Stimme zu sprechen, zu netzwerken.

"Wir treffen uns regelmäßig und tauschen uns aus", sagt Bruno Schmitz, für den Kleinkunstverein Cinque im Kulturraum Klever Land. So nennt sich der Zusammenschluss von freien Theatern (darunter Theater im Fluss, XOX-Theater und mini-art), Künstlern (wie die Künstler Max Knippert und Nicole Peters) und Veranstaltern (darunter Cinque, Jazzfreunde und Klangfabrik). Es habe auch bereits ein Treffen mit Bürgermeisterin Northing gegeben, die der Szene offen gegenüberstehe, sagt Schmitz. "Es ging hier vor allem ums Kennenlernen", betont der Kabarettist und Veranstalter.

Bei der Haushaltsdebatte ist die Politik dem Klever Theater im Fluss entgegengekommen, andere Zuschussanträge aus der freien Szene gab es nicht. "Wir sehen uns da nicht im Zugzwang, die freie Szene ist kein Klever Problem, das geht über die Stadtgrenzen hinaus", sagt Kleves Kulturausschussvorsitzender Jörg Cosar (CDU) und verweist darauf, dass die Stadt Kleve nur die unterstütze, die aus Kleve kommen. Zudem liege Kleves Schwerpunkt auf dem Leuchtturm Kurhaus.

Für den Kulturraum stand auch nicht allein eine finanzielle Unterstützung auf der Agenda: "Wir haben erreicht, dass wir endlich auch wahrgenommen werden, dass wir neben dem Aushängeschild Kurhaus stehen", sagt Schmitz. Man habe auch klargemacht: "Wir sind selbstbewusst, wir sind ein Faktor, der nicht wegbrechen darf, wir brauchen uns nicht verstecken". Es gehe aber nicht darum, den einen gegen den anderen auszuspielen, man wolle auf keinen Fall eine Neiddebatte mit dem Klever Museum anzetteln, sagt Kulturmanager Schmitz.

Der Kleinkunstverein Cinque, dessen Vorsitzender Bruno Schmitz ist, organisiert seit 26 Jahren ein rundes Kabarett- und Comedy-Programm für die Cinque-Bühne. Allein: Es fehlt die Bühne in Kleve. "In Bedburg-Hau werden wir definitiv aufhören. Für das nächste Programm ab Herbst werden wir an anderer Stelle starten", sagt er. Wo, weiß man noch nicht so genau.

Notfalls soll es wieder als Wanderbühne gehen. "Ich bin zuversichtlich, dass wir eine Bleibe finden", sagt Schmitz. Nach Karneval werde man verstärkt auf Suche gehen, führe aber auch schon jetzt Gespräche. "Unsere Idealvorstellung ist immer noch eine Bühne, die von allen drei Veranstaltern, Jazzfreunde, Klangfabrik und Cinque, genutzt werden kann. Das sind dann schon eine ganze Reihe von Veranstaltern, die den Saal füllen. Wenn dann noch die Stadt dort die städtischen Auftritte organisiert, für die die Stadthalle zu groß ist, dürfte das für die Bühne interessant werden", sagt er. Dabei schielt der Kulturmanager auf die vielen Industriebrachen in der City, denkt aber auch laut über einen möglichen Scheunen-Ausbau am Meyerhof nach, will aber auch städtische Möglichkeiten wie die ehemalige Sebus-Aula nicht von der Hand weisen.

Doch auch Vereine wie Cinque bedürften der Unterstützung der Stadt: "Wenn wir mit großem ehrenamtlichen Engagement so große Events wie die Sommernacht mit 3000 Besuchern stemmen, könnte man uns auch mal beispielsweise bei den Gebühren entgegenkommen", sagt Schmitz.

Doch zunächst bleibt die Kleinkunstbühne im Bedburg-Hauer Gesellschaftshaus auf dem Klinikgelände. Am 23. Januar kommt Gernot Voltz mit seinem Programm "Versteuerst du noch oder lebst du schon" ins Klever Land. Einlass ist wie immer um 19 Uhr, um 20 Uhr startet das Programm

(RP)
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