Kleve Das Erbe des "Märtyrers von Kleve"

Kleve · Heute vor 40 Jahren wurde der Grundstein für den jetzigen "Internationalen Karl-Leisner-Kreis (IKLK)" gelegt. Viktor Roeloffs, Propst an der Stiftskirche in Kleve, hatte zu einer Zusammenkunft im Kolpinghaus eingeladen.

 Ein selten gezeigtes Bilddokument: Karl-Leisner mit dem späteren Bischof von Münster, Heinrich Tenhumberg, die von 1934 bis 1939 zusammen in Münster und Freiburg Philosophie und Theologie studierten.

Ein selten gezeigtes Bilddokument: Karl-Leisner mit dem späteren Bischof von Münster, Heinrich Tenhumberg, die von 1934 bis 1939 zusammen in Münster und Freiburg Philosophie und Theologie studierten.

Foto: privat

Alles begann vor 40 Jahren, am 6. November 1973: Vom "Freundeskreis-Karl-Leisner" führten viele Schritte zum "Internationalen Karl-Leisner-Kreis (IKLK).

Viktor Roeloffs, Propst an der Stiftskirche in Kleve, schrieb am 17. Oktober 1973 an einen größeren Kreis von Menschen: "Auf seiner Urlaubsreise im letzten Sommer verstarb am 21. Juli 1973 plötzlich Dechant Theodor van Aaken aus Asperden. Er hatte Karl Leisner persönlich gut gekannt. Mit ihm ist also wieder ein Augen- und Ohrenzeuge des Lebens Karl Leisners von uns gegangen. Dies ist der Anlass, erneut zu versuchen, einen Freundeskreis-Karl-Leisner ins Leben zu rufen, das heißt, Menschen zu sammeln, die Karl Leisner in allen Stufen seines Lebens und seiner Entwicklung bis zu seinem frühen Tod erlebt haben, und sie zu bitten, Material zu sammeln – sei es aus ihrem Gedächtnis, ihrem Wissen oder in Form von Dokumenten (Notizen, Briefen, Bildern und anderen Erinnerungsstücken) für ein Karl-Leisner-Archiv dieses großen Sohnes unserer Gemeinde."

So lud der Propst zu einer Zusammenkunft am 6. November 1973 ins Kolpinghaus in Kleve ein und bat darum, Erinnerungen an Karl Leisner niederzuschreiben und Erinnerungsstücke und Dokumente zur Verfügung zu stellen. Bei diesem Treffen bildete sich der "Freundeskreis-Karl-Leisner Kleve" mit dem Zusatz "Gemeinschaft zur Pflege des Erbes Klever Märtyrer". Am 19. Februar 1974 erfolgte eine Einladung des "Freundeskreises-Karl-Leisner Kleve" durch Propst Roeloffs mit folgenden Worten: "Pastor Josef Perau aus Hülm, von dem aus der Anstoß zur Gründung des Freundeskreises gegangen war, hatte in einem Brief an Propst Roeloffs bedauert, dass der Tod immer mehr Zeugen des Wirkens Leisners weghole."

In der Sitzung am 5. März 1974 befasste sich der Freundeskreis-Karl-Leisner mit der Überlegung, auch die Widerständler Wilhelm Frede und Prof. Dr. Johannes Maria Verweyen in seine Arbeit einzubeziehen. Entsprechend musste auch die Gedenkstätte in der Stiftskirche erweitert werden. Schließlich wurde auch die jüdische Gemeinde miteinbezogen, vertreten durch das Mädchen Leni Valk. Am 13. Juli 1974 erfolgte die Weihe der "Gedächtnisstätte Klever Märtyrer" in der Stiftskirche.

Im Sitzungsprotokoll vom 26. Juni 1975 heißt es: "Sodann wurde über die von Bischof Heinrich Tenhumberg und Offizial Dr. Paul Wesemann geforderte Entflechtung von Karl-Leisner-Kreis und der Gemeinschaft zur Pflege des Erbes Klever Märtyrer gesprochen. Es wurde beschlossen, zwei selbstständige – aber eng verbundene Einrichtungen zu schaffen: 1. Den Karl-Leisner-Kreis, der sich um die Seligsprechung bemüht und sowohl in Kleve als auch an anderen Orten im Bistum Münster, in Deutschland und im Ausland Mitglieder und Gruppen haben soll. 2. Die Gemeinschaft des Erbes der Klever Märtyrer, die die bisherigen Aufgaben weiterführt, aber vorwiegend auf den hiesigen Raum beschränkt ist. So ging aus dem Freundeskreis- Karl-Leisner am 3. Oktober 1975 der "Internationale Karl-Leisner-Kreis" (IKLK) hervor.

(stw)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort