Kranenburg Das Kreuz der Mitmenschen tragen

Kranenburg · Nach einem Pontifikalamt mit Weihbischof Dr. Stefan Zekorn wurde das Wundertätige Kreuz durch Kranenburg getragen. Der Geistliche aus Münster berichtete in der Predigt von seinen Erfahrungen mit syrischen Flüchtlingen.

 Gläubige und Geistliche begleiteten das Wundertätige Kreuz, getragen von den Kreuzbrüdern, durch Kranenburg. Hinter dem Kreuzheiligtum Weihbischof Dr. Stefan Zekorn.

Gläubige und Geistliche begleiteten das Wundertätige Kreuz, getragen von den Kreuzbrüdern, durch Kranenburg. Hinter dem Kreuzheiligtum Weihbischof Dr. Stefan Zekorn.

Foto: G. Evers

"Sind wir bereit, mit den Flüchtlingen mitzuleiden?" Weihbischof Dr. Stefan Zekorn aus Münster ging in seiner Predigt zum Fest Kreuzerhöhung in der Stifts- und Wallfahrtskirche Kranenburg auf das Schicksal der Flüchtlinge und auf den Umgang mit eigenem Leid ein.

Zekorn erzählte von seinem Besuch bei syrischen Bürgerkriegsflüchtlingen im Libanon, die unter menschenunwürdigen Verhältnissen zum Teil auf dem nackten Erdboden und unter Plastikplanen hausen müssen - auch, weil westliche Staaten ihre Zusagen nicht eingehalten haben, ausreichend Zelte zur Verfügung zu stellen. Er hob den Einsatz der Hilfskräfte hervor, die sich in München bis zur Erschöpfung für die Flüchtlinge eingesetzt haben. Weihbischof Dr. Zekorn unterstrich, dass Jesus nicht in die Welt gekommen sei, um das Leid zu erklären, sondern, "um es bis zum Rand mit seiner Gegenwart zu erfüllen. Deshalb kommen seit 700 Jahren Menschen hier zu dem Wundertätigen Kreuz, deshalb schauen sie es an." Jesus habe sich dem Leid gestellt, "um einen Weg aus Sünde, Leid und Tod zu eröffnen" - das könne Vertrauen und Mut machen, um sich dem Leid zu stellen. Im Rahmen des Pontifikalamtes führten Organist Dirk Willemsen, die Kirchenchöre aus Kranenburg und Wetten, der Kranenburger Musikverein, das Kevelaerer Basilikaorchester und weitere Solisten unter der Leitung von Philipp Kamps die Krönungsmesse von Mozart auf. Nach der Kreuzverehrung begann die Kreuztracht: Messdiener und Erstkommunionkinder, die Ritter und Ehrendamen des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, die Klever St.-Antonius-Bruderschaft, der Schützenverein Kranenburg-Scheffenthum, die Katholische Frauengemeinschaft und die Katholische Arbeitnehmerbewegung mit ihren Bannerabordnungen, Bürgermeister Günter Steins, Ortsvorsteherin Irmgard Hunselaer und weitere Ehrengäste, Diakon Klaus Venhofen mit dem Segenskreuz, die Konzelebranten Pfarrer Christoph Scholten, Pfarrer Michael Terhoeven und Pfarrdechant Markus Trautmann, die Diakone Thomas Fonck und Günter Gendritzki, Weihbischof Dr. Stefan Zekorn und zahlreiche Gläubige aus Nah und Fern begleiteten das Wundertätige Kreuz, das die Kreuzbruderschaft in feierlicher Prozession durch den Ortskern trug. Nach dem Kreuzsegen waren alle zum Fest der Begegnung im St.-Elisabeth-Kindergarten eingeladen. Der Gemeinderat St. Peter und Paul und die Katholische Frauengemeinschaft sorgten für das leibliche Wohl. Mit der abendlichen Lichterprozession über die alten Wälle klang das eindrucksvolle Kreuzfest aus.

(RP)
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