Kleve Das neue Herz der Klever Politik

Kleve · Das politische Herz im neuen Haus hat zu schlagen begonnen: Der Rat der Stadt Kleve tagte erstmals im neuen Rathaus. Der neue Ratssaal präsentiert sich sachlich und schlicht.

 Am Kopf die "Stadtspitze": Bürgermeisterin Sonja Northing (Mitte) Kämmerer Willibrord Haas (rechts) und Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer (links).

Am Kopf die "Stadtspitze": Bürgermeisterin Sonja Northing (Mitte) Kämmerer Willibrord Haas (rechts) und Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer (links).

Foto: mvo

Geradezu freundliche Farben bestimmen den neuen Ratsaal, der Boden hat eine robuste dunkle Holzfarbe, die Paneele an den Wänden sind hell: Der neue Ratsaal der Stadt Kleve macht einen einladenden Eindruck und präsentiert sich sachlich-schlicht ohne besondere Gimmicks. In der Mitte stehen die Tischreihen für die Stadtverordneten, die sich zu einem inneren und einem äußeren "U" formen, die Tischplatten sind aus einem hellen Holzton. Um die Tische reihen sich anthrazitfarbene Ledersessel mit hohen Lehnen und chromfarbenen Stahlgestellen. Die Besucherstühle sind in mehreren Reihen rechts und links der Tischreihen angeordnet. Aus den wunderbar großen Fenstern schaut man auf die alte Linde vor dem Ratssaal-Anbau über die Hafenstraße hinüber zur Hochschule Rhein-Waal. Die anderen Fenster warten noch auf eine bessere Aussicht als die auf die alten Scala, in der bis vor kurzem ein Lebensmittelmarkt war.

 Die neue Sitzordnung im Rat der Stadt Kleve: Links die CDU (beide Reihen), in der Mitte außen die Grünen, rechts die Offenen Klever und die SPD (beide Reihen), in der Mitte der inneren Rundung die FDP.

Die neue Sitzordnung im Rat der Stadt Kleve: Links die CDU (beide Reihen), in der Mitte außen die Grünen, rechts die Offenen Klever und die SPD (beide Reihen), in der Mitte der inneren Rundung die FDP.

Foto: van Offern Markus

Zurückhaltend wie der Saal und doch präsent erschien die in die Wandpaneele gerasterte Skyline der Stadt: die Türme der Stiftskirche, der mächtige Schwanenturm, die Dächer der Häuser und im Hintergrund die niederrheinische Landschaft. Die Skyline ist in die Wand gelocht, Punkt für Punkt wie ein altes Fotoraster. Gestern präsentierte sich der Saal erstmals der Öffentlichkeit und den Ratsvertretern, von denen viele im feinen Zwirn gekommen waren, um den neuen Saal zu begrüßen.

Vorne am Kopf des Saales saß eine bestens gelaunte Bürgermeisterin Sonja Northing, die sich dem historischen Ereignis durchaus bewusst war: Erstmals seit Kriegende beziehen Rat und Verwaltung ein Haus, das genau für diesen Zweck gebaut wurde - auch wenn die Kubatur dem als Krankenhaus konzipierten Vorgängerbau gleicht. Der Haupteingang geht jetzt über den "Minoritenplatz 1". Eine schräg im Raum stehende Treppe führt hinauf zum Ratssaal, vorbei an einem rot getäfelten mit Glas gesicherten Empfang. Sperrband und geschlossene Türen hielten noch die Flure der Verwaltung geschlossen. Hier wird noch gearbeitet, damit der Umzug der Verwaltung kommende Woche reibungslos über die Bühne gehen kann.

"Ich begrüße Sie zu diesem historischen Ereignis, der ersten Sitzung im neuen Rathaus, der ersten im neuen Ratssaal", begrüßte Northing alle im Saal. Die Stühle seien bequem, der Saal modern und funktional. Vor allem aber: "Wir haben die Burg auf der Wand. Denn: Ohne die Burg geht es nicht", freute sich Northing. Ihr Dank galt den Ratsmitgliedern und den Beigeordneten Willibrord Haas und Jürgen Rauer. Zum Dank überreichte die Bürgermeisterin an Bettina Keysers, die nicht nur den Umzug des neuen Rathauses managte, einen Blumenstrauß und an Thomas Mutz, Chef des Gebäudemanagements der Stadt Kleve, der die ewige Baustelle organisierte, eine Flasche Wein. Ihr besonderer Dank galt der Projektgruppe Rathaus und nicht zuletzt der Firma Tönnissen, die den Bau hochgezogen hat. Nach den Sommerferien, wenn Rat und Verwaltung sich im Neubau eingelebt haben, sind die Klever Bürger am Sonntag, 17. September, zur feierlichen Eröffnung des neuen Hauses der Bürgerschaft eingeladen.

"Hurra, Juchu - wir sind im neuen Haus. Es ist ein Stück Optimismus, das wir mitnehmen, weil wir dieses Projekt endlich gestemmt haben", freute sich Grünen-Chefin Hedwig Meyer-Wilmes. Zuvor hatte SPD-Fraktionsvorsitzende Petra Tekath dem Team um die Bürgermeisterin ausführlich gedankt und hofft, dass bis September die Wege draußen fertig sind. Tekaths Dank schlossen sich Wolfgang Gebing für die CDU-Fraktion und Fabian Merges für die OK an. Daniel Rütter (FDP) gab seinen Ratskollegen mit auf den Weg, dass man angesichts des guten Ergebnisses "Ratssaal" auch zu guten Ergebnissen in der "Ratsarbeit" kommen möge. Danach begann der Alltag mit einer zweistündigen öffentlichen Sitzung. (Bericht folgt).

(mgr)
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