Kleve Dauerkarten für "Meckerer"

Kleve · Muss ein städtischer Veranstaltungsort um 22 Uhr die Pforten schließen? Die Diskussion kocht in Kleve hoch, seit sich ein Anwohner beschwert hat. Gäbe die Stadt dem Ansinnen des Bürgers nach, bedeutete dies eine drastische Einschränkung des Kulturprogramms. RP-Redakteur Matthias Grass sprach mit Kulturmanager Bruno Schmitz.

Haben Sie auch Probleme mit Anwohnern der Stadthalle gehabt?

Bruno Schmitz Ja, — das war im Sommer nach der Aufführung von Romeo und Julia beim Abbau. Aber meines Wissens ist das nur ein Anwohner. Von den anderen Hausbewohnern hat sich noch keiner beschwert.

Wie sehen Sie das als Veranstalter?

Schmitz Wer sich über die Klever Kirmes beschwert, bekommt zu hören, dass das Brauchtum ist und man damit leben muss. Ich denke, das gleiche gilt für Kulturveranstaltungen. Die Stadthalle ist ja nicht privat, sondern kommt allen Bürgern zugute.

Es betrifft ja vor allem den Abbau. Wie lange dauert der?

Schmitz Nach der Veranstaltung geht alles zügig. In der Regel wird zwischen 22.30 und 23.30 Uhr abgebaut. Ein Lkw fährt an die Laderampe u. wird mit den Requisiten und dem Bühnenequipment beladen. Das dauert bei meinen Veranstaltungen in der Regel 15 bis 30 Minuten. Ok, das ist auch manchmal mit Lautstärke verbunden. Allerdings ist die Stadthalle seit über 40 Jahren Aufführungsort. Da weiß man, dass es dort Lärm gibt. Hier muss die Stadt Kleve zum Schutz des Kultur- und Brauchtumsangebots hart bleiben, es zur Not auf einen Prozess ankommen lassen oder ein Agreement suchen. Zwei Dauerkarten für den Meckerer.

Sie organisieren am ganzen Niederrhein Veranstaltungen. Kennen sie das aus anderen Städten?

Schmitz Nein. Auch da liegen die Veranstaltungsorte mitten im Stadtgebiet , umgeben von Wohnungen.

(RP)
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