Kleve Der Himmel so weit in Schloss Moyland

Kleve · Im neuen Heft 27 der Schriftenreihe blickt Museumschefin Dr. Bettina Paust auf das neue Ausstellungsprogramm im Museum, Hans Geurts, Vorsitzender des Fördervereins, erinnert an die Aktionen der Schloss-Moyland-Freunde.

 Jan van Goyen, Ansicht von Arnheim, 1664.

Jan van Goyen, Ansicht von Arnheim, 1664.

Foto: Schriftenreihe

Er ist ein gewichtiger Teil im Konstrukt Stiftung Museum Schloss Moyland: der Förderverein. Das zeigen wieder die Zahlen, die Fördervereinschef Hans Geurts im Editorial von Heft 27 der Schriftenreihe anführt. Zwei Millionen Euro haben die Förderer seit zehn Jahren zur Unterstützung der Stiftung überwiesen, allein 2012 waren es 292 000 Euro. Daneben hat der Verein unter Geurts' Leitung auch noch diverse Veranstaltungen organisiert, sein eigenes Jubiläum ebenso gefeiert wie den Geburtstag des Stifters Franz-Joseph van der Grinten.

 Hans Geurts, Vorsitzender des Fördervereins.

Hans Geurts, Vorsitzender des Fördervereins.

Foto: eve

In diesem Jahr stand der Park im Mittelpunkt der Aktivitäten: Hier wurden Bäume gesetzt, die alte Sturmschäden wieder auffangen sollen. Und – für Moyland immens wichtig – der Verein hat wieder die Busse gezahlt, die die Schüler aus der Umgebung ins Schloss bringen. Bildung und Abwechslung für die Kinder, vielleicht Besucher von Morgen fürs Museum. Der Bus heißt jetzt "Moyland-Shuttle", wie Fördervereins-Pressesprecher Henning Kuypers in seinem Bericht zur Schriftenreihe schreibt. Wobei Kuypers nicht vergisst, dass die Klassen gerne auch zweites Mal kommen. Er weiß aber auch, dass im Park 1 050 Bäume stehen und 55 Baumarten gelistet werden – von der Schwarznuss bis zur Sicheltanne. "Drei Bäume aus dem Bestand sind über 300 Jahre alt", so Kuypers im Heft.

 Dr. Bettina Paust, künstlerische Direktorin Schloss Moyland.

Dr. Bettina Paust, künstlerische Direktorin Schloss Moyland.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Doch Heft 27 pflegt nicht nur den Blick zurück – die künstlerische Direktorin Dr. Bettina Paust schaut auf das Ausstellungsjahr 2014 und macht Lust auf die große Vorburg mit den geplanten Präsentationen. Im Mittelpunkt steht die angekündigte Großausstellung mit dem Niederrheinthema: "Der Himmel so weit – Landschaftsdarstellungen der Niederheinlande". "Mit dieser Ausstellung verbindet das Museum Schloss Moyland in unterschiedlichen Aspekten seinen formulierten Anspruch nach Internationalität und regionaler Ausrichtung", sagt Paust. Die Schau zeigt internationale Künstler vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart – von Salomon van Ruysdael über Vertreter der Familie Koekkoek bis zu Joseph Beuys, Ulrich Erben und Andreas Gursky. "Sie alle haben in herausragenden Werken den Kulturraum entlang des Rheins von Rhenen über Arnheim und Kleve bis Düsseldorf zu ihrem Thema gemacht", sagt Paust. Dieser Himmel soll am 18. Mai 2014 überm Niederrhein aufgehen.

Zuvor arbeitet Moyland künstlerisch die jüngste Vergangenheit auf: der Streit zwischen Beuys-Nachlass und der Stiftung über die Präsentation von Fotos einer Beuys-Aktion. Die Künstler Caroline Bachmann und Stefan Banz aus der Schweiz beziehen sich auf diesen Rechtstreit. Es ist der sogenannte Moyland-Fall, der mit dem Urteil des Bundesgerichtshofes vom 16. Mai 2013 in die Rechtsgeschichte eingegangen ist, wie Bettina Paust im Heft schreibt. Die Schweizer wollen grundlegende Fragen über das Verhältnis von Original und Kopie und die Reproduktion und Fotodokumentation aufwerfen (16. Februar bis 27. April 2014).

Ausklingen wird das Jahr 2014 in Moyland mit einem Blick in die Kunst des Jugendstils und des Expressionismus. Das Museum möchte mit der letzten Ausstellung des Jahres die Künstlerinnen dieser Zeit in den Mittelpunkt stellen. "Wege zu Gabriele Münter und Käthe Kollwitz. Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils und des Expressionismus" heißt es in einer Übernahme des Museums Spendhaus vom 7. September bis zum 30. November. Dann soll auch die Sammlungspräsentation "Kunst.Bewegt.06" ganz auf das Thema Künstlerinnen ausgerichtet sein.

(RP)
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