Kreis Kleve Der jungen Wirtschaft fehlen Fachkräfte

Kreis Kleve · Der Fachkräftemangel wird immer mehr zum Risiko für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die Wirtschaftsjunioren Deutschland veröffentlicht haben und der zufolge in den Unternehmen der jungen Wirtschaft schon jetzt 60.000 Fachkräfte und 12.000 Auszubildende fehlen.

17 Prozent der befragten Unternehmen war es im vergangenen Jahr nicht gelungen, offene Stellen mit neuen Mitarbeitern zu besetzen. Grundlage der Studie ist eine Umfrage, an der rund 2000 junge Unternehmer und Führungskräfte teilgenommen haben.

Der Schlüssel im Kampf gegen den Fachkräftemangel liegt aus Sicht der jungen Wirtschaft bei der Bildung. "Im Bildungsbereich müssen wir dringend mehr investieren", sagt Carsten Meteling, Sprecher der Wirtschaftsjunioren im Kreis Kleve. "Das fängt schon bei der frühkindlichen Bildung an. Gerade bei Kindern, in Kitas und Vorschulen, müssen wir ansetzen, so dass alle - auch diejenigen mit schwereren Startvoraussetzungen - eine faire Chance bekommen. Das hilft auch bei der Integration von Menschen mit internationalem Hintergrund", so Meteling

War bislang vor allem die Ausbildung im eigenen Betrieb ein Garant zur Nachwuchssicherung so mache sich der Rückgang der Schüler und damit Bewerberzahlen aufgrund des demografischen Wandels bereits bemerkbar. Ebenso die Konkurrenz zwischen Hochschulstudium und Ausbildung. Schon jetzt sei es nicht mehr möglich, ausreichend gute Bewerber zu bekommen, um für den eigenen Bedarf auszubilden. Die Wirtschaftsjunioren im Kreis Kleve unterstützen daher beispielsweise die jährliche Klever Nacht der Ausbildung oder initiieren das Schülerquiz "Wirtschaftswissen im Wettbewerb", um wirtschaftliche Themen und die betriebliche Ausbildung für Schüler interessant zu machen.

Große Hürden bei der Fachkräftesuche sehen 72 Prozent der Wirtschaftsjunioren bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. "88 Prozent unserer Mitglieder beklagen, dass die Betreuungsplätze in ihrer Region nicht ausreichen oder Betreuungszeiten zu kurz sind", erklärt Meteling. "Das sind katastrophale Zustände, wenn man bedenkt, dass wir versuchen, gerade Frauen bessere Karrieremöglichkeiten zu bieten."

(RP)
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