Bedburg-Hau Der Kampf um den Klosterplatz beginnt

Bedburg-Hau · Bis zum 25. September können die Bürger in Bedburg-Hau über die Zukunft des Ortskerns abstimmen. Neben der Briefwahl steht auch ein Wahlbüro zur Verfügung. Informationsveranstaltungen geplant.

 Dieses Trio wirbt für möglichst viele Stimmen gegen die Umgestaltung des Klosterplatzes: Herbert Neske, Antje Schel und Klaus Stratemann.

Dieses Trio wirbt für möglichst viele Stimmen gegen die Umgestaltung des Klosterplatzes: Herbert Neske, Antje Schel und Klaus Stratemann.

Foto: Evers

Kommen die neuen Parkplätze im Ortskern von Bedburg-Hau oder nicht? Die Bürger sind - nach dem Votum für den Erhalt des Bedburger Nass - zum zweiten Mal in der Geschichte der Gemeinde dazu aufgerufen, einen Beschluss per Entscheid zu fassen. Seit Dienstag werden die Wahlunterlagen an alle Wahlberechtigten verschickt. Die genaue Fragestellung lautet: "Soll die parkähnliche Grün- und Freizeitfläche im Gemeindezentrum Klosterplatz, die einer Parkplatzerweiterung weichen soll, erhalten bleiben?"

CDU, SPD und die FDP stimmen für die Umgestaltung, auch Bürgermeister Peter Driessen setzt sich für die Parkplätze - und damit für ein "Nein" auf dem Stimmzettel - ein. "Es erfolgt ein ökologischer Ausgleich im Verhältnis von zwei zu eins, das heißt, es wird der Natur doppelt so viel zurückgegeben, wie man ihr nimmt", heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung der beiden größten Parteien und des Bürgermeisters. Wilhelm van Beek (SPD): "Wir sind der Auffassung, dass die Parkplätze zur Stärkung des Nahversorgungsangebotes beitragen." Die Umgestaltung könne helfen, Leerstand zu verhindern und Einkaufsmöglichkeiten für eine zunehmend ältere Bevölkerung zu verbessern, meint der SPD-Fraktionsvorsitzende. "Unser Eindruck nach zahlreichen Gesprächen ist, dass diese Position von der Mehrheit der Bevölkerung durchaus geteilt wird", sagt van Beek.

Genau das Gegenteil möchte die Interessengemeinschaft erreichen, die den Stein überhaupt erst ins Rollen gebracht hat. Sie spricht sich, genau wie die Grünen, für ein "Ja" auf dem Zettel - und damit für die Verhinderung der Umgestaltung aus. "Die Parkplätze sind auch mit der Ansiedlung der Drogerie Rossmann, gar nicht notwendig, weil genügen Parkmöglichkeiten (über 300 Parkplätze) am gesamten Klosterplatz vorhanden sind", erklärt die IG. Auch auf die Kosten von rund 220 000 Euro, die die Umgestaltung des Platzes kosten würde, zielt man ab. "Es hieß doch, dass die Gemeinde einem finanziellen Kollaps entgegen strebt. Die Kosten betreffen demnach alle Steuerzahler aus Bedburg-Hau", sagt sie. Zwar begrüße auch die IG die Belebung des Gemeindezenturms durch Geschäfte und Lokalitäten, man weist aber darauf hin, dass der Klosterplatz Fußgängerzone sei und somit auch ein Aufenthaltsort für Bürger jeden Alters bleiben solle.

Die Entscheidung fällt per Briefwahl, aber auch im Rathaus können Bürger abstimmen (mehr im Info-Kasten). Das Verfahren sei zu kompliziert, monieren IG und Grüne. "Da die Beteiligung am Bürgerentscheid durch das Briefwahlprozedere sehr erschwert wird, geben wir die Empfehlung, ins Rathaus zu gehen und dort die Stimme abzugeben", sagt Günter van Meegen von den Grünen. Am 25. September, 16 Uhr, müssen die Stimmen eingegangen sein. Bis dahin wollen Befürworter wie Gegner mit Informationsveranstaltungen für ihre Sache werben. Der Wahlkampf in Bedburg-Hau hat offiziell begonnen.

(lukra)
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