Kleve Der Karl-Leisner-Kreis wird 40 Jahre alt

Kleve · Oberstudiendirektor a.D., Klaus Riße hielt Festansprache im Klever Kolpinghaus vor zahlreichen Gästen. Eine besondere Würdigung erfuhr Elisabeth Haas, die Schwester Karl Leisners, die in Kellen als "logistische Zentrale" wirkte.

 Propst Johannes Mecking (rechts) begrüßte die IKLK-Mitglieder zu der Feier im Klever Kolpinghaus.

Propst Johannes Mecking (rechts) begrüßte die IKLK-Mitglieder zu der Feier im Klever Kolpinghaus.

Foto: Klaus Dieter Stade

Den weitesten Weg hatte Pater Ägidius vom Stift Heiligenkreuz in Österreich auf sich genommen, um am Jubiläum "40 Jahre Internationaler Karl-Leisner-Kreis (IKLK)" im Klever Kolpinghaus teilzunehmen. Er wurde von Propst Johannes Mecking ebenso herzlich begrüßt wie die zahlreichen IKLK-Mitglieder und die große Schar der Festgäste, darunter waren der emeritierte Bischof von Rotterdam, Adrianus Herman van Luyn, und Kleves Bürgermeister Theo Brauer. Weihbischof Wilfried Theising war aus familiären Gründen verhindert.

Neben der Feier des Jubiläums wurde das neue Karl-Leisner-Buch vorgestellt. Dafür waren der Autor des Buches, der Künstler des Erinnerungsmals in Kleve und Vertreter des Verlages gekommen. Die musikalische Begleitung der festlichen Stunde lag in den Händen von Tabitha Hakenes (Querflöte) von der Jugendakademie Münster und Frank Bennemann (Klavier).

Die zehnjährige Tabitha Hakenes (Klasse 5) stellte den Seligen Karl Leisner aus der Sicht eines Kindes vor. Die Zuhörer lauschten fasziniert ihren Worten. IKLK-Mitglied em. Bischof van Luyn SDB würdigte das Werk von Bert Gerresheim auf dem Kirchplatz der Stiftskirche und an anderen Orten: "Es sind moderne Ikonen für alle Opfer von Krieg und Gewalt, von Repression und Ausschließung, eine Anklage gegen alle Verbrechen der Menschheit und der Humanität gegenüber. Zur gleichen Zeit ist es eine Aufforderung für alle Menschen heute, sich konkret und andauernd für Gerechtigkeit und Frieden in der Welt einzusetzen, und für alle Jünger Christi, sich vom Vorbild Karl Leisners in seiner mutigen und konsequenten Nachfolge Christi inspirieren zu lassen", sagte er.

Oberstudiendirektor a.D., Klaus Riße, der lange Jahre im Vorstand des IKLK tätig war, hielt im Kolpinghaus die Festansprache zu 40 Jahre Karl-Leisner-Kreis. "Bereits 1945 bei der Beerdigung von Karl Leisner in Kleve mutmaßte mancher, dass man von diesem Glaubenszeugen in Zukunft noch sprechen werde", sagte er. Aus der "Gemeinschaft zur Pflege des Erbes Klever Märtyrer" entstand am 3. Oktober 1975 der Internationale Karl-Leisner-Kreis. In seinem Vortrag folgte der Referent der Chronologie der Präsidentschaften und nannte die Verdienste der Pfarrer Heinrich Kleinen, Wilhelm Walterfang, Hans-Karl Seeger und Benedikt Elshoff. Besondere Würdigung erfuhr Elisabeth Haas, die Schwester Karl Leisners: "Leitgraben 26 in Kellen war über Jahrzehnte die logistische Zentrale des IKLK."

Über das Karl-Leisner-Erinnerungsmal in Kleve sprach der Autor des neuen Buches, Prof. Dr. Wilfried Hansmann, während der Schöpfer dieses viel beachteten Bronzewerks, Bert Gerresheim, bewegende Dankesworte für das Buch fand. Die Verbindung zwischen Otto Pies, Karl Leisner und dem Verlag Butzon & Bercker stellte Dr. Edmund Bercker heraus. Er erwähnte auch die einzigartige Gründung der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft.

Für alle Beteiligten gab es Geschenke. Durch das Programm führten die Vizepräsidentin des IKLK, Monika Kaiser-Haas und der Sekretär Stephan Rintelen. Die Nichte des Seligen zitierte ein Wort des Glaubenszeugen aus dem neuen Gotteslob der Diözese Münster: "Ohne Dich kann ich nichts, mit Dir kann ich alles!"

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort