Kleve Der Klever Schwurgerichtssaal erhält eine neue Sprechanlage

Kleve · Das Engagement von Herbert Neske aus Bedburg-Hau hat sich endlich ausgezahlt. Der RP-Leser hatte in den vergangenen Jahren zahlreiche Beschwerden an das Oberlandesgericht Düsseldorf geschrieben. Darin bemängelte er die schlechte Akustik des Schwurgerichtssaals des Landgerichts in der Klever Schwanenburg. Zuschauer hätten es in vielen Fällen schwer, den Prozessen zu folgen, weil sie kaum verstehen können, was die Verfahrensbeteiligten sagen, kritisierte Neske. Jetzt hat ihm das Oberlandesgericht Recht gegeben.

Jüngst gab es eine Begehung des Schwurgerichtssaals, beteiligt waren Vertreter des Oberlandesgerichts und des Landgerichts sowie Fachfirmen. Dabei stellte sich heraus, dass die Akustik im größten und prächtigsten Saal der Burg tatsächlich verbesserungswürdig ist.

Die Kommission einigte sich auf folgende Lösung: Bis zum Ende dieses Jahres wird im Schwurgerichtssaal eine so genannte Diskussionsanlage installiert. Pressesprecher Alexander Lembke erläutert die technischen Details: "Es handelt sich um eine Mikrofonanlage, bei der alle Prozessbeteiligten über ein eigenes Mikrofon verfügen." Eine Zentrale übernimmt die Stromversorgung der Sprechstellen und kann diese auch steuern.

Gleichzeitig können mehrere Mikrofone, wahlweise aber auch nur ein einzelnes, aktiv sein. Der Vorsitzende kann bei Bedarf darüber hinaus auch alle Teilnehmer stummschalten. Zusätzlich wird im Schwurgerichtssaal, so Lembke, eine "hochwertige, auf den Raum angepasste und eingemessene Lautsprechereinlage", eingerichtet.

Dabei wird ein Lautsprecherpaar vor der Richtertheke installiert, ein weiteres Paar gibt das gesprochene Wort in Richtung Publikum weiter, so dass die Gäste auf den Zuschauerrängen deutlich verstehen können, was der Angeklagte der Richter, die Zeugen und Staatsanwälte sagen. Damit sollen bis Jahresende der Öffentlichkeitsgrundsatz bei den Prozessen im Schwurgerichtssaal wieder voll umfänglich hergestellt sein. Und Herbert Neske kann seinen Aktenordner, in dem der umfangreiche Schriftverkehr mit dem Oberlandesgericht abgeheftet ist, endlich zuklappen.

(RP)
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